Ein außergewöhnlicher Roman, hat mir sehr gefallen
Bewertet mit 5 Sternen
Nachts an der Zollstelle von Dover traut der Zollbeamte seinen Augen nicht: Ein Jugendlicher, Alex Woods, der bereits von der Polizei und den Medien gesucht wird, steht mit einem Auto an der Schranke, Marihuana und Geld in drei Währungen im Handschuhfach und die Urne mit Asche von Mr. Peterson auf dem Beifahrersitz. Alex wird erstmal festgesetzt und ausgefragt, doch niemand glaubt ihm seine Geschichte. So erzählt er sie dem Leser, wie es zu der Situation kam: Eine Geschichte um einen Jungen, der von einem Meteoriten am Kopf getroffen wurde, der eine ungewöhnliche Freundschaft eingeht und am Ende eine folgenschwere Entscheidung fällen muss...
Der Erzählstil ist so außergewöhnlich wie die Figur Alex, der als Ich-Erzähler die Geschichte aus seiner Sichtweise erzählt.
Alex Woods ist mir sofort sympatisch gewesen, weil er so menschlich, verletzlich und gleichzeitig stark ist. So möchte man einfach wissen, was passiert ist und wie es dazu kommen konnte. Das macht das Buch einfach interessant, obwohl es nicht im eigentlichen Sinne "spannend" ist. Der Erzähler kommt öfters vom Thema ab, schweift mit seinen Gedanken umher und philosophiert auch bisweilen. Das finde ich aber bei diesem Charakter sehr stimmig und daher stört es mich nicht. Es wird nämlich dadurch nicht nur die Lebensgeschichte eines Junges erzählt, sondern auch ein treffendes, differenziertes und bisweilen kritisches Bild von der Gesellschaft und ihren Moralvorstellungen gezeichnet.
Ein sehr tiefgründiges, philosophisches, nachdenklich machende und mutiges Buch und somit jedem Leser, der nicht nur unterhalten werden will, sondern auch gerne etwas reflektiertere Lektüre bevorzugt, wärmstens ans Herz zu legen. Für mich gehört dieser Roman zu den bislang besten Büchern des Jahres (obwohl das Jahr ja noch jung ist ;-) ).