Rezension

Melancholische und schöne Geschichte

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Bewertet mit 4 Sternen

"Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat" stand bereits seit einigen Monaten auf meiner Wunschliste, da mich das wunderschöne Cover so begeistert hat und ich immer neugieriger auf die Geschichte wurde. Nun hatte ich endlich die Möglichkeit, dass Buch bereits vorab zu lesen, sodass ich mich direkt auf das Buch gestürzt habe. Ich muss schon sagen: Für ein Debüt ist dieses Buch wirklich grandios ausgearbeitet und mit interessanten Charakteren versehen, die mich unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt haben.

Der Autor hat mit dieser Geschichte eine stellenweise sehr melancholische, aber oftmals auch recht schräge Geschichte geschaffen, die sich trotz der Thematik leicht und locker lesen lässt, aber gleichzeitig auch zum Nachdenken anregen konnte. Die Dialoge sind gut gewählt, das Alter der Figuren ist in ihren Worten zwar nicht immer erkennbar, aber genau das macht die Sache für mich so spannend. Auch sonst werden Gedanken und Gefühle so gut beschrieben, dass ich mich jederzeit in die Geschichte und dessen Figuren hineinversetzen konnte. Besonders in den Gesprächen zwischen Alex und Mr. Peterson merkt man auch schnell, wie ungewöhnlich Alex für sein Alter ist. Er philosophiert gerne über Gott und die Welt, hat klare Meinungen und wirkt dabei alles andere als naiv oder allzu kindlich.  

Die Figuren sind allesamt auf ihre ganz eigene Art und Weise sehr eigen, sodass ich am Anfang ein paar kleine Probleme hat, mich an ihr Verhalten zu gewöhnen, jedoch konnte ich sie recht schnell in mein Herz schließen. Besonders Alex ist ein interessanter Charakter, den man (nach einiger Zeit) nur mögen kann. Im Alter von zehn Jahren wurde er von einem Meteoriten getroffen und ist seitdem anders. So muss er u.a. mit Epilepsie klar kommen und wird dadurch bei seinen Mitschülern zum Außenseiter, da diese nicht so ganz wissen, wie sie mit ihm umgehen sollen, was jedoch nicht nur an ihm, sondern auch an seinem Umfeld liegt. Besonders seine Mutter gilt als 'verrückt', da sie eine Hellseherin ist. Der einzige wirkliche Freund, den Alex in seinem Leben bislang hatte, ist Mr. Peterson, ein recht trockener und zurückgezogener älterer Herr, mit dem Alex am liebsten den ganzen sprechen würde. Durch ihn lernt er Bücher fürs Leben kennen und erlebt das Leben aus der Sicht eines alten Mannes.

Wer nun glauben mag, dass es in dieser Geschichte allein um Alex' Epilepsie und dem Meteoriten geht, der hat sich gewaltig getäuscht, denn hierbei spielt hauptsächlich die Freundschaft zwischen Alex und Mr. Peterson eine Rolle und der Aussage, dass man immer dann einen Freund findet, wenn man ihn gar nicht gesucht, bzw. nicht mit ihm gerechnet hat. Die Freundschaft zwischen Alex und Mr. Peterson ist rührend, aber gleichermaßen auch sehr skurril, was hier jedoch das gewisse Etwas ist. Ich fand die Gespräche zwischen den beiden höchst unterhaltsam, melancholisch und sehr intelligent.   

Jedoch gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt, um den ich nicht herum komme: Ich mag Alex wirklich sehr und sein Schicksal fand ich berührend, aber auch interessant. Der störende Punkt ist jedoch, dass ich recht lange gebraucht habe, bis ich mich an Alex und seine recht merkwürdige Art gewöhnen konnte. Er ist sicherlich ein liebenswerter und intelligenter Junge, aber dennoch hat er mich manchmal ein wenig genervt, sodass ich ihn nach einer gewissen Zeit zwar ins Herz schließen konnte, aber dennoch auch froh war, dass die Geschichte dann doch irgendwann beendet wurde. Aber dennoch ist die Geschichte grandios und ich habe fast jede Seite genossen. 

Das Cover ist ein Hingucker, der mit einem grandiosen Farbton, Sternen und der Stadt im unteren Abschnitt überzeugen kann. Ich mag solche Cover, bei denen es erst auf dem zweiten Blick klar wird, wie toll sie eigentlich sind. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich direkt angesprochen. 

"Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat" ist insgesamt eine wunderbare Geschichte voller Melancholie und Momente, die zum Nachdenken anregen. Gleichzeitig besitzt die Geschichte sehr interessante Figuren, sodass ich mich bestens unterhalten gefühlt habe. Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen. Kaufen, lesen und genießen!