Rezension

Dünne Story und künstliches Drama

Happy Place -

Happy Place
von Emily Henry

Bewertet mit 2 Sternen

Die Bücher von Emily Henry werden zur Zeit sehr gefeiert und so war ich auf mein erstes Buch von ihr sehr gespannt. 
„Happy Place“ trägt den Untertitel „Urlaub mit dem Ex“ und sowohl dies, als auch der Klappentext und das witzige Cover deuteten auf eine locker leichte Urlaubslektüre hin. Insbesondere, da der Klappentext verspricht, es würde sich um eine RomCom handeln. 
Leider konnte ich diese Komödie nirgends finden. Lustig ist die letzte Bezeichnung, mit dem ich diesen Roman beschreiben würde. Langatmig, ereignislos und nervig treffen es da schon besser. 

Jedes Jahr im Sommer verabredet sich eine Gruppe von Freunden in Maine. Da das Ferienhaus verkauft wird, soll dies der letzte gemeinsame Sommer im geliebten Feriendomizil sein. Harriet und Wyn möchten ihren Freunden den Urlaub nicht verderben und beschließen deswegen, niemandem zu verraten, dass sie sich schon vor Monaten getrennt haben. 

Hier wäre auf jeden Fall eine Menge Potenzial gewesen für lustige Verwirrungen. Es ist nur so, Harriet und Wyn sind beide mit der Trennung nicht glücklich. Beide leiden wie die Hunde. In nicht enden wollenden Wiederholungen schwören sie sich immer wieder ihre Liebe und werden nicht müde zu beteuern, dass der jeweils andere das ein und alles ist. 
Als Leser beginnt man sich zu wundern, warum haben sich diese beiden Love Birds nur getrennt? Und nicht nur der Leser wundert sich. Der Roman hat 426 Seiten. Bei ca. Seite 250 äußert Harriet, dass sie keine Idee hat, warum Wyn Schluss gemacht hat. Und auch hundert Seiten später stellt sie sich diese Frage noch immer. 
Die ständigen Liebesschwüre haben mich im Verlauf der Geschichte nahezu aggressiv gemacht. Ich wollte die beiden schütteln und rufen „Seit doch endlich wieder zusammen, wenn ihr ohne einander nicht leben wollt,  ihr Deppen“. 
Harriet und Wyn sind der Typ Mensch, der sich denkt, „Ach, mein Leben läuft gerade nicht so toll, was könnte ich heute anstellen, um noch mehr zu leiden“. Dieses ganze Drama zwischen den beiden war dermaßen künstlich, dass ich es überhaupt nicht ernst nehmen kann. 

Einigermaßen interessant fand ich noch die Probleme innerhalb der Freundesclique. Wie schafft man es, eine Freundschaft über Jahre aufrecht zu halten, wenn man sich verändert und nicht mehr der selbe Mensch ist wie mit Anfang 20? Dieser Handlungsstrang nimmt allerdings nur einen kleinen Teil der Geschichte ein. 

Leider muss ich sagen, dass ich diese Buch ziemlich langweilig fand, da die Handlung wirklich sehr dünn ist und sich immer wieder im Kreis dreht. Als Urlaubslektüre kann ich es keineswegs empfehlen, da man sehr schnell über dem Roman einschläft. Eigentlich kann ich „Happy place“ generell nicht empfehlen. Schade.