Rezension

Gut, aber kein Highlight

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen -

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen
von Anne Lück

Auf 'Silver & Poison' habe ich mich schon riesig gefreut und das nicht nur wegen des mega Covers und dem tollen Farbschnitt der Erstauflage. Tatsächlich war es in erster Linie der Klappentext, der mich magisch angezogen hat. Als ich das Buch bei Bookbeat entdeckt habe, habe ich also nicht lange gefackelt, mir einen Cocktail gemixt und mich in die Geschichte fallen gelassen.

Wenn du wissen willst, wie mir das Buch gefallen hat, lies gerne in meiner Rezension weiter.

Darum geht's

Die junge Avery arbeitet als Barkeeperin in der Bar ihres älteren Bruders Ellis. Sofern sie nicht wieder zu spät zum Dienst erscheint oder für Gangsterboss Dorian Aufträge ausführt und Menschen beeinflusst, indem sie diese in dessen Arme treibt. Avery hat nämlich eine besondere Gabe. Sie ist eine Poisonerin und als solche kann sie magische Cocktails mixen, welche zum Beispiel Panik oder Angst hervorrufen. Als sich in New York Morde in der magischen Gesellschaft häufen, wird auch Avery in die Ermittlungen hineingezogen. Detective Hayes benötigt Averys Hilfe. Ausgerechnet von ihr, die sich selber an der Grauzone des Gesetzes bewegt.

Meine Meinung

Anne Lück hat eine faszinierende Idee zu Papier gebracht und mit Avery auf jeden Fall eine tolle Protagonistin mit Potenzial ins Rennen geschickt. Ich mochte sie mit all ihren Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen. Aber, dass sie für einen Gangsterboss quasi Menschen ausschaltet, hat ihr ein paar Minuspunkte bei mir eingebracht. Umso spannender finde ich Averys magische Fähigkeit mit Hilfe von Getränken die Gefühle der Menschen zu beeinflussen. Überhaupt ist das ganze Magiesystem extrem spannend und viel komplexer als zunächst erwartet. Auch Averys magische Fähigkeit birgt Geheimnisse, welche die Poisonerin erst entschlüsseln muss.

Die Grundidee finde ich wie gesagt richtig toll. Allerdings konnte ich mich mit der Umsetzung nicht so ganz anfreunden. Nach einem wirklich starken Einstieg ins Buch und dem Gefühl, dass der Dilogieauftakt ein Highlight werden könnte, hat sich die Spannungskurve irgendwie in die falsche Richtung weiter bewegt. Ich mochte es, dass am Anfang viel erklärt und in die Welt eingeführt wurde. Dadurch ist mir der Einstieg richtig leicht gefallen. Leider hat sich die Geschichte dann irgendwie verlaufen. Es gab schon einige richtig starke Momente und spannende Twists, aber auch zu viele Längen, durch die ich immer wieder den Faden verloren habe. So ist mir zum Beispiel auch die Liebesgeschichte zwischen Avery und Hayes "abhanden gekommen". Ich habe leider absolut nichts gefühlt - kein Knistern, kein Prickeln.

Der Endspurt hat mich dann wieder etwas mehr gepackt. Es kommt dann nochmals richtig Fahrt in die Geschichte und es passieren Dinge, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte. Und wie erwartet gibt es auch einen Cliffhanger, der mich dann doch irgendwie neugierig auf die Fortsetzung macht.

Fazit

'Silver & Poison' ist auf jeden Fall ein Reihenauftakt mit einem ziemlich genialen Magiesystem, spannenden Krimielementen und einer Protagonistin mit einer sehr coolen Begabung. Ich mag die Idee und auch Anne Lücks unkomplizierten Schreibstil sehr gerne. Leider hatte das Buch zu viele Längen und auch die Liebesgeschichte war für mich nicht wirklich nachvollziehbar.