Rezension

Naja..

Gelöscht - Teri Terry

Gelöscht
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

Ein wunderschönes Cover und eine mitreißende Kurzbeschreibung zieren das Buch. Als es bei mir ankam, hab ich direkt angefangen zu lesen und war fasziniert von der unschuldigen, unwissenden Kyla, die ihr Leben so gut wie von neu begann.

Doch  nach einigen Hundert Seiten war immer noch nicht viel passiert und es begann sich in die Länge zu ziehen. Sie ging zur Schule, zur Ärztin, Joggen, nach Hause und wurde immer wieder ermahnt, dass sie sich brav an die Regeln halten und bloß nicht nachforschen solle. Das wiederholt sich sehr oft und ziemlich auseinander gezogen. Natürlich gab es zwischendrin manchmal einige ganz klitzekleine Hinweise und Entdeckungen, aber das große Boom hat man sich bis ganz zum Schluss aufgehoben. Zum Schluss war es dann auch wieder spannend, wobei ich dass Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

Kyla ist vielleicht nicht die typische Rebellin, aber eine typische sich-Fragen-stellende Protagonistin. Sie will wissen, was da vor sich geht, was verheimlicht wird, weiß aber auch, dass es gefährlich ist, was sie, für ihre eigentlich nicht vorhandene Persönlichkeit, sehr stark und klug macht. Ich konnte mich schnell mit ihr anfreunden und ihre Gedankengänge nachvollziehen. Wohingegen die Mutter ein ziemliches Rätsel darstellte. Zuerst lehnt sie Kyla sehr stark ab, doch je weiter Kyla forscht, desto näher kommen sich die beiden. Was sich für mich etwas widersprochen hat, aber somit einen überraschenden Punkt darstellt.

Auch Ben ist sehr charakterstark und hat sich den Rebellen-Status von Kyla geklaut. Er verkauft sich gut und weiß doch tief in sich drinnen, dass etwas nicht mit rechten Dingen vorgeht. Das hat mir sehr an ihm gefallen. Allerdings handelt er sehr impulsiv, manchmal ohne vorher nachzudenken, und kann sich manchmal nicht ganz zurücknehmen. Aber auch diese Eigenschaft macht ihn interessant.

Wie man sieht, sprechen mich die Charaktere sehr an, allerdings schleift die Handlung und man hätte das Buch auf einige Hundert Seiten weniger kürzen können, ohne dass Wichtiges verloren gegangen wäre. Die Idee hat mir von Anfang an sehr gut gefallen, da man ja auch selbst als Leser neu in das Buch eintaucht und von nichts eine Ahnung hat. Die ständigen Albträume oder Zwischensequenzen haben mir zu Beginn neugierig gemacht, mit der Zeit allerdings nervten sie mich und kamen übertrieben oft vor.

Fazit                                                                                                                                                            

Gelöscht ist ein ideenreicher, gut durchdachter Dystopien-Auftakt, geschmückt mit vielseitigen, individuellen und liebenswürdigen Charakteren. Man muss sich allerdings durch viele Hundert Seiten lesen, eh es spannend endlich zur Sache geht. Deshalb von mir 4/5 Punkte.