Rezension

Gelöscht

Gelöscht - Teri Terry

Gelöscht
von Teri Terry

Bewertet mit 5 Sternen

Kyla, 16, wurde geslated, d.h. ihr gesamtes Erinnerungsvermögen wurde gelöscht. Das geschieht üblicherweise mit renitenten Teenagern, um ihre kriminellen Wurzeln zu zerstören und sie zu wertvollen Mitgliedern der Gesllschaft zu machen.Zur Kontrolle bekommen sie ein armbandähnliches Levo, welches ihren Gemütszustand anzeigt. !0 = lächelnder Angepasster. Bei aufkommender Aggression sinkt der Wert bis zum Koma oder Tod des Trägers.
Kyla kommt nach ihrer Gehirnoperation und Lernphase in eine Familie, in der schon Amy, ebenfalls geslated, lebt. Kater Sebastian hilft ihr über so manches emotionale Loch. Bald findet Kyla Freunde, geht regulär zur Schule, lernt aber auch Diskriminierung und Ablehnung kennen.
Häufig wird sie nachts von Albträumen, die sie sich nicht erklären kann, heimgesucht. Diverse Betreuer, die Kyla resozialisieren, eigentlich aber überwachen sollen, verunsichern sie zusätzlich. Sie ist "anders", das erkennen ihre Bezugspersonen bald.
Überwacher für alle Menschen sind die Lorders, die willkürlich verhaften können und verdächtige Personen spurlos verschwinden lassen.
Aber Kyla lernt auch Menschen kennen, die illegale Nachforschungen nach den Vermissten anstellen. Dabei stößt sie auf ihr früheres ich.
Ben, ein liebenswerter und attraktiver Junge, wird ihr bester Freund. Aber tun sie sich auch gegenseitig gut? Auf wen können sie zählen? Und was hat Kyla in ihrem früheren Leben verbrochen?

Ein fantastischer Zukunftsroman, der in gar nicht so ferner Zukunft spielt. Überwachung, Gewalt, Wirtschaftskrisen - all das gibt es jetzt auch.Ethische Fragen, Probleme mit Bürgerrechten, Diskriminierung - kein heißes Thema, das nicht angesprochen wird.
Packend, mitreißend und absolut spannend wird Kylas Geschichte erzählt.
Vieles bleibt offen. Leider erscheint die Fortsetzung erst im Frühjahr 2014. Die werde ich auf jeden Fall lesen.