Rezension

Alles richtig gemacht

Gelöscht - Teri Terry

Gelöscht
von Teri Terry

Bewertet mit 5 Sternen

"Gelöscht" handelt von der 16-jährigen Kyla, die geslated wurde. Das heißt, all ihre Erinnerungen und somit ihre ganze Persönlichkeit wurde ausgelöscht. Diese Maßnahme wird nur bei Kindern und Jugendlichen durchgezogen, die auf die schiefe Bahn geraten sind und somit erhalten sie eine zweite Chance. Aber warum taucht Kyla dann auf einer Website für vermisste Kinder auf? Und warum wird sie immer wieder von Flashbacks heimgesucht? Zusammen mit dem Slater Ben macht sie sich auf die Suche nach den Antworten auf diese Fragen und löst damit die Katastrophe aus...

Teri Terry ist es mit "Gelöscht" gelungen, eine faszinierende Dysotopie zu erschaffen. Irgendwann um 2060 ist es möglich das Gedächtnis von Menschen auszulöschen und mit Hilfe eines Levos, dass den Gemütszustand nummarisch festhält, kann man die Menschen daran hindern, dass die Wut und die Agression Überhand nimmt. Diese Maßnahme ist für Kinder und Jugendliche vorgesehen, die schon früh kriminelles Potenzial vorweisen. Nachdem sie geslated und mit einem Levo ausgestattet wurden, werden sie wieder in die Gesellschaft eingegliedert. Sie kommen in eine neue Familie und gehen normal zu Schule. Die 16-jährige Kyla ist eine davon. Kyla ist jedoch anders und genau deswegen eignet sie sich ideal als Protagonistin für dieses Buch. Durch ihr Anderssein beginnt sie diese Maßnahmen zu hinterfragen. Sie ist neugierig, sie ist mutig und sie lernt schnell, wem sie vertrauen kann und wem nicht.

Kyla ist mir schnell ans Herz gewachsen. Da man gleich zu Beginn mit ihr die Welt erkunden konnte und auch sich selbst, war man direkt mittendrin. Auch die anderen Persönlichkeiten sind faszinierend, allen voran die neue Mutter, die zunächst einen mehr als unsympathischen Eindruck hinterlässt. Amy, die typische geslatete Person, die alles macht, wie sie es soll. Dr. Lysander, einer der führenden Ärzte auf dem Gebiet des Slatings, die aber trotzdem nicht glücklich mit dem System ist und natürlich Ben. Ben war mir zunächst für eine der zentralen Charaktere des Buches relativ blass. Supernett, aber mal da, dann mal wieder nicht. Zudem war ja direkt klar, dass es der Junge sein würde, in den sich Kyla verliebt und das hat mich noch mehr skeptisch werden lassen. Aber Ben wuchs einem richtig ans Herz. Trotzdem hat es mir auch gut gefallen, dass die Liebesgeschichte nur einen kleinen Teil eingenommen hat. So rutschte die Geschichte zu keiner Zeit ins Kitschige ab, der Science Fiction Gedanke war der Beherrschende und sicherlich auch der das stärkste Argument für "Gelöscht". Die ganze Idee ist im ersten Teil der Triologie schon sehr spannend präsentiert worden. Der Plot endete auf einem richtigen Höhepunkt, so dass man wirklich gar nicht mehr auf den nächsten Band warten möchte. Zudem fand ich es klasse, dass fast alles nie so war, wie es zunächst schien. Es taten sich immer überraschende Elemente auf, wie, dass Kylas Mutter eine tolle Persönlichkeit hat. Es wurde nie langweilig, auch weil die einzelnen Abschnitte/Kapitel kurz gehalten waren und somit das Lesetempo hoch gehalten wurde.

Fazit: "Gelöscht" ist ein tolles Jugendbuch, das tolle Charaktere aufweist, eine detailliert ausgearbeitete Zukunfsvision, Überraschungselemente und Spannung, Spannung, Spannung. Was will man also mehr? Außer vielleicht, dass schon morgen Frühling 2014 ist!