Rezension

gelungener Auftakt des dreiteiligen Ostsee-Krimis

Der Strand: Vermisst -

Der Strand: Vermisst
von Karen Sander

Bewertet mit 4 Sternen

Lilli Sternberg lebt in dem kleinen Ostseedorf Sellnitz bei ihren Großeltern. Die haben das gehörlose Mädchen nach dem gewaltsamen Tod ihrer Mutter großgezogen. Doch nun ist Lilli verschwunden. Genau an dem Strand, an dem ihre Mutter vor fast zwei Jahrzehnten erschlagen wurde, hatte sie sich mit ihrer Freundin, Fabienne Mauritz, verabredet, ist aber nicht erschienen. Für die örtliche Polizei beginnt die Suche nach der jungen Frau….

Hier in Sellnitz kennt jeder jeden und doch hat so mancher unter ihnen etwas zu verbergen. Das macht die Spannung in diesem Krimi aus und die hält bis zum Schluss. Selbst Lillis Großvater, Walter Sternberg, ist seit ihrer Entführung äußerst nervös und das hängt nicht unbedingt mit Lillis Verschwinden zusammen. Oder doch? Auch Mascha Krieger, die Kryptologin vom LKA Schwerin, hat irgendetwas Persönliches das sie beschäftigt. Was befindet sich in ihren beiden Aktenordnern, die sie so sorgsam hütet?

Auf mich wirkten Mascha und der leitende Ermittler, Tom Engelhardt, sehr lebensnah. Beweisen doch beide großen Ehrgeiz Lilli zu finden und den Fall abzuschließen und doch kämpft jeder von ihnen gegen seine persönlichen Dämonen. Spannend fand ich auch die Figur von Lillis bester Freundin Fabienne. Beim Lesen kommen immer wieder Andeutungen, dass sie etwas zu verbergen hat. Dann versenkt sie auch noch ihr nagelneues Handy, um es nicht der Polizei übergeben zu müssen. Was steckt dahinter?

Ich tue mich etwas schwer mit der Bewertung. Das Buch ist spannend geschrieben, keine Frage.

Doch was mich am Ende dieses ersten Teils gestört hat war, dass so viele Fragen offengeblieben sind. Von einer Lösung des Falls durch die Polizei kann keine Rede sein. Eines hat die Autorin erreicht: ich muss unbedingt die beiden folgenden Teile lesen. Schließlich will ich wissen, was hinter allem steckt. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.