Rezension

Unnötiges Drama und kindisches Verhalten der Protagonistinnen

All das Ungesagte zwischen uns
von Colleen Hoover

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt: Ein tragischer Unfall verändert von einer Sekunde auf die andere Morgans Leben und entlarvt, dass ihr bisheriges Leben auf Lügen basierte. Gleichzeitig entgleitet ihr ihre Tochter Clara immer mehr: Sie trifft sich heimlich mit einem Jungen, von dem sie weiß, dass ihre Mutter ihn nicht an ihrer Seite sehen möchte. Halt findet Morgan in dieser schweren Zeit ausgerechnet bei dem einen Menschen, bei dem sie keinen Trost suchen sollte ...

Meine Meinung: Mein zweites Buch von Colleen Hoover ist für mich persönlich ein waschechter Fehlgriff geworden. Das lag vor allem an dem vielen unnötigem Drama und dem unmöglichen Verhalten der beiden Protagonistinnen Morgan und Carla, die sich gefühlt gegenseitig ausbooten wollten, wer sich am kindischsten verhält.

Die Geschichte selbst fängt verhalten an und man wird sehr lange an das Setting herangeführt, ohne das etwas wirklich Interessantes passiert. Ab dem Moment des Unfalls wurde es dann "endlich" sehr emotional und ich freute mich richtig auf den weiteren Verlauf der Story. Es war nicht so, dass man die ganze Zeit geweint hat, aber es hat sich eine tiefe, schwere Trauer über einen gelegt.

Leider ging es nicht so weiter, sondern das Nicht-Kommunizieren und die Geheimnisse setzen ein und wurden immer größer aufgebauscht. Der Titel des Buches deutet zwar an, dass es "Ungesagtes" gibt, aber in dem unverständlichen Ausmaß habe ich das selten erlebt. Ein Geheimnis kann anregend, geheimnisvoll und emotional wirken, hier aber reden die Protagonist*innen nicht ein einziges Mal miteinander und das frustriert sehr, da alle "Missverständnisse" und Streitthemen durch ein einzelnes Gespräch hätten aufgelöst werden können.

Die Hauptcharaktere sind mir durch dieses Verhalten sehr negativ aufgestoßen. Morgan macht nur Stunk. Anstatt mit ihrer Tochter zu reden, provoziert sie absichtlich Streits, unterstellt Lügen, verdächtigt grundlos und will auch gar keine andere Wahrheit in Betracht ziehen. Am Ende stellt sie sich dann selbst als die Arme dar und erzählt, wie unzufrieden sie doch mit ihrem Leben ist. Ich fand es einfach nur anstrengend. Carlas Szenen waren die meiste Zeit eine Entlastung, aber dann macht sie zwischendurch doch immer wieder Dinge, bei denen ich das Buch aus dem Fenster werfen wollten. Nur die Nebencharaktere fand ich sympathisch und habe mir nicht nur einmal gewünscht, dass diese die Geschichte erzählen würden.

Am Ende wird es dann ganz plötzlich harmonischer und alle können auf einmal miteinander über alles reden. Aber diese Kehrtwende kam mir viel zu schnell. Wozu dann das ganze Drama zuvor, wenn es so einfach war? Ich verstehe es einfach nicht.

Fazit: Ich hätte gerne nettere Worte für diese Geschichte gefunden, aber leider hat mich "All das Ungesagte zwischen uns" sehr enttäuscht. Ich habe ungern weitergelesen und empfand das Verhalten der Charaktere teilweise als quälend. Ich hoffe, dass das nächste Buch von Colleen Hoover mich mehr überzeugen wird

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