Rezension

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Weniger wäre mehr gewesen

All das Ungesagte zwischen uns
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3 Sternen

„All das Ungesagte zwischen uns“ ist mein erstes Buch von Colleen Hoover und es wird mit Sicherheit auch das einzige bleiben, denn ich fand diesen Roman doch sehr langatmig und vorhersehbar.

Dabei hörte sich die Geschichte durchaus vielversprechend an: ein Unfall, der das Leben von Morgan und ihrer Tochter Clara von Grund auf verändert. Beide waren der Meinung, davor ein perfektes Familienleben gehabt zu haben, doch dann erfahren sie, dass sie eine Lüge gelebt haben. Anstatt in ihrem Kummer zusammenzufinden, trauert jede für sich. Die heftig pubertierende 17jährige Clara lässt ihren Kummer und ihren Frust an der Mutter aus, die eine Helikoptermutter ist, wie sie im Buche steht. Die Familie hat sogar eine App, aus der ersichtlich ist, wo sich jedes Familienmitglied gerade befindet, wie gruslig ist das denn!

Clara verliebt sich in Miller, der ständig einen Lolly im Mund hat, was ihm ihrer Meinung nach „etwas Verwegenes“ gibt. Morgan lehnt die Beziehung ab, muss dann aber feststellen, dass sie Miller unrecht getan hat und er ein netter Kerl ist. 

Morgan selbst fühlt sich trotz ihrer Trauer zu Jonah hingezogen, den sie schon als Teenager sehr mochte. Als Leser weiß man praktisch von der ersten Seite an, dass die beiden zusammenkommen, doch im Buch dauert es gefühlt eine Ewigkeit, bis Morgan von „Ich hasse ihn und will ihn nie wiedersehen“ zu „Ich liebe ihn und möchte nicht aufhören, ihn zu küssen“ umschwenkt. 

Bis zuletzt habe ich erwartet, dass noch irgendein Höhepunkt in der Geschichte kommt, doch diese Hoffnung war leider umsonst. Das Buch plätschert bis zuletzt vor sich hin und ich war froh, als es zu Ende war. Für mich hat es sich gezogen wie Kaugummi und hätte gut und gern auf die Hälfte gekürzt sein dürfen. Da mir das erste Drittel aber noch ganz gut gefallen hat, trotzdem noch 3 Sterne.