Rezension

Der etwas andere Thriller

One of the Girls
von Lucy Clarke

Bewertet mit 4 Sternen

Lexi und ihre Freundinnen verbringen den Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel.
Jede der Frauen hat ihre Geheimnisse. Nach und nach fallen die selbst auferlegten Masken. Doch reicht das aus, um zu morden?

Ich habe mich schnell vom Klappentext mitreißen lassen, da mich zum einen die Geschichte reizte und zum anderen ich die griechische Umgebung liebe. 
Zu Beginn des Buches plätscherte die Handlung dahin, und ich als Leser lernte die 6 Frauen besser kennen.
Jede von ihnen kommt zu Wort und erzählt in Abschnitten mir ihre ganz persönliche Geschichte. Mal sind es Geschichten, die die anderen Frauen kennen und mal sind es welche, die nur die jeweilige Frau kennt.
Viele Geheimnisse kommen ans Licht. Ich muss gestehen, dass für mich zu Anfang nicht so die rechte Spannung aufkam, doch immer wieder werden kurze Notizen eingespielt, die die Zukunft betreffen, jedoch ohne zu viel zu verraten, gerade genug, um mein Bild der entsprechenden Frau wieder auf den Kopf zu stellen. Während des Lesens habe ich wohl bei jeder der Frauen gedacht, dass sie niemals in der Lage ist zu töten und im nächsten Kapitel war ich dann ganz sicher, dass sie töten kann.
Die Verstrickung der einzelnen Aussagen , welche oft im Gegensatz zu ihrem Tun stehen, ist vielleicht nicht jedermanns Sache, doch ich persönlich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm und flüssig. 
Schnell hatte ich dank der Beschreibungen der einzelnen Charaktere diese sehr gut vor Augen, habe mit ihnen gelitten, gehasst, geliebt und einfach gefeiert. Bei einigen Kapiteln hatte ich das Gefühl , eine von ihnen zu sein.
Doch wie im wahren Leben bin ich nicht mit allen Charakteren warm geworden, was mir den Spaß am Leben jedoch nicht nahm.
Die Kapitellänge finde ich sehr gut gewählt, auch die unterschiedlichen Absätze ermutigten mich immer wieder zum Weiterlesen, um ja nichts zu verpassen.

Alles in allem ein guter Thriller, der zu Anfang einfach nur dahin plätschert, und dem Leser viele Einblicke in das Leben der Frauen schenkt, doch im letzten Drittel ist die Spannung sehr hoch angesetzt, dass ich selber gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.