Rezension

Eher platte Unterhaltung

One of the Girls
von Lucy Clarke

Bewertet mit 2 Sternen

Ich überlege gerade, wofür dieses Buch einen zweiten Stern bekommen sollte. Ok, es hat mich dazu gebracht, es weitgehend zu lesen, weil ich wissen wollte, wer stirbt, und das sagen sie uns lange lange lange nicht. Ich habe es gelesen, obwohl ich nach 50 Seiten eigentlich genug hatte. Das ist auch eine Qualität.

Also: Wir wissen, es stirbt jemand, aber nicht, wer das ist. Bis fast zum Schluss drehen wir langweilige Befindlichkeiten und dunkle Geheimnisse im Kreis, um festzustellen, dass die vermeintlichen Freundinnen alle ein zweites Gesicht haben. Eigentlich ist es absurd, dass sie Freundinnen sind und diese Runde überhaupt zustande kam. Zum Finale eskaliert eigentlich alles, die Geheimnisse explodieren, und es stirbt jemand, tatsächlich, ich fing an, das für einen Werbegag zu halten.

Das ist das bewährte Fitzek-Strickmuster, das vielen zu gefallen scheint. Nichts gegen sorgfältig komponierte Verhängnisse, aber wenn dabei jede Logik außer Acht gelassen wird und man schamlos Drama auf Drama stapelt, dann ist das leider eher platt.

Auch sprachlich ist dieses Werk leichte bis leichteste Muse. Es liest sich schnell und ist ein Feuerwerk an Floskeln, ergeht sich überbordend in Gefühlen und Beschreibungen und zeigt auch dahingehend keinerlei Hemmungen.

Für mich war das leider nichts. Hier wird tausendundein Drama zu einem Thrillerbrei verrührt, mit Klischees aller Arten garniert und eiskalt serviert. Ich wette, es wird bald verfilmt.