Rezension

Kein Thriller, aber dennoch spannend

One of the Girls
von Lucy Clarke

Nachdem der Klapptext, das Cover und der Titel einen Thriller vermuten lassen, war ich recht überrascht, dass es sich um einen Roman handelt.

Der Start ins Buch war allerdings sehr spannend und auch die Geschichte startete für mich sehr eindrucksvoll. Allerdings wurde schnell klar, dass es wirklich kein Thriller wird. Im Fokus steht hier die Junggesellenabschiedsparty von Lexie, welche mit ihren Freundinnen in Griechenland stattfindet. In jedem Kapitel wechselt die Perspektive der Protagonistin, was zum einen sehr anstrengend für mich zu lesen war, da ich lange brauchte, um mit den Figuren klar zukommen, andererseits aber ein gutes Tempo für die Geschichte brachte. Intrigen, Eifersucht und sehr viel Emotionen unterschiedlicher Art werden hier wahnsinnig gut von der Autorin beschrieben. Durch den ständigen Wechsel blieb auch immer am Ende eines Kapitels viele Fragen offen, was die Spannung konstant steigerte. Auch Beschreibungen der Umgebung fand ich sehr gelungen und ich konnte mir die Abgeschiedenheit der Finka bildhaft vorstellen. Der ganze Schreibstil war sehr atmosphärisch und hat mir wahnsinnig gut gefallen, so dass ich nur so durch die Kapitel geflogen bin. Das Ende kam überraschend und hatte enorm viel Dramatik, für mich fast schon ein wenig zuviel. Auch das, wie mittlerweile überall, gleichgeschlechtliche Beziehungen mit eingearbeitet werden und diese als total normal beschrieben werden, finde ich eher suboptimal und hat mir nicht ganz gefallen, ohne das abwertend zu meinen. Durch den permanenten und zügigen Wechsel der Perspektiven konnte ich auch keine richtigen Draht zu den einzelnen Figuren aufbauen. Dennoch ist dieser Roman absolut eine Empfehlung wert, denn an Spannung und unerwarteten Wendungen hat dieses Buch einiges zu bieten. Auch für Krimi und Thriller Fans geeignet.