Rezension

Geheimnis aus dem Meer

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
von Anna Fleck

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die junge Berlinerin Ella Keane macht Ferien in Cornwall, als sie einen jungen Mann, der fast ertrunken auf seinem Surfbrett zu treiben scheint, aus dem Meer rettet. Dieser erweist sich als ebenso außerordentlich attraktiv, wie auch als wirklich fremdartig. Nicht nur seine Kleidung ist ungewöhnlich, sondern auch seine Reaktionen auf die Umgebung, die ihm nicht vertraut zu sein scheint. Ella hält diesen Aris zunächst für einen Geflüchteten von sehr weit her. Während die beiden sich immer näher kommen, ahnt Ella jedoch nicht, wie weit entfernt Aris' Heimat tatsächlich ist, denn dieser kommt aus einer mystischen Welt...

Dieser erste Teil des Buches hat mir am meisten Spaß gemacht. Die Dialoge zwischen Ella und Aris sind streckenweise wirklich witzig und Aris' Versuche, sich in unserer Welt zurechtzufinden, unterhaltsam geschildert.  Nach dem ersten Drittel verschlägt es die beiden aber in Aris' Welt. Auch wenn sie recht farbig geschildert wird, bleibt sie doch vor allem Kulisse für die sich anbahnende Liebesgeschichte, für die sich zwangsläufig jede Menge Hindernisse auftun. Hier hätte nach meinem Geschmack das Worldbuildung deutlich schärfer herausgearbeitet werden müssen, vieles blieb im Ungefähren.  Aber im Laufe der Geschichte verstärkt sich eben der Romantasy-Anteil. Außerdem glitten mir die Protagonisten etwas zu sehr in Schwarz-Weiß-Malerei ab und Ellas und Aris' Gegenspieler wirkte streckenweise überzeichnet. Aber immerhin hat die Darstellung der gesellschaftlichen Konflikte in diese Welt der Story etwas Tiefe verliehen.

Doch schließlich möchte das Buch ja Romantasy sein und keine herkömmliche Fantasy, die ich eigentlich bevorzuge. Romantasy-Fans werden daher sicherlich restlos begeistert sein, denn aus den mir bekannten Romantasysagas ragt das Buch deutlich positiv heraus und stellt zudem noch eine echte Versuchung für jede Cover-Käuferin dar. Mir sind Ella und Aris so ans Herz gewachsen, dass ich ihrer Geschichte natürlich weiter folge. Allerdings würde ich mir wünschen, dass Ellas unglaublich nervige innere Stimme, die sie laufend belehrt, nicht den Weg in den nächsten Band findet.