Rezension

Mystisch, spannend, kurzweilig aber auch teilweise düster

Trial of the Sun Queen -

Trial of the Sun Queen
von Nisha J. Tuli

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Cover ist interessant gestaltet und schlägt man das Buch auf, so ist die bunt gedruckte Landkarte im Cover ein absoluter Blickfang.
Der Schreibstil ist sehr einnehmend, spannend, unterhaltsam und locker-flockig geschrieben. Insgesamt wirkt die Story gerade am Anfang eher düster. Das mag am Setting liegen, denn der Leser bzw. der Hörer lernt am Anfang Lor kennen, die schon zwölf Jahre im Gefängnis ist. Da ist der Alltag eintönig und grau und jeder Tag ein Kampf ums Überleben. Lor ist eine sehr toughe Protagonistin, die etwas Aggression an den Tag legt, aber die braucht sich auch, um sich durchzusetzen. Erzählt wird die Story überwiegend aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Lor. Dadurch konnte ich mich recht schnell in Lor hineinversetzen.
Der Aurorakönig hat sie ins Gefängnis gebracht und Lor gelangt eher ungewollt an den Hof des Sonnenkönigs und damit vom Regen in die Traufe. Der Sonnenkönig wählt seine Königin, dazu müssen die Anwärterinnen einige Prüfungen inklusive eines Spiegels am Ende bestehen. Die Tribute kommen aus verschiedenen Teilen des Reichs und um zu den Prüfungen anzutreten, muss man schon einiges drauf haben, um diese zu bestehen. Lor ist der letzte Tribut und es stellt sich heraus, dass die Prüfungen ziemlich tödlich sind.
Am Hof des Sonnenkönigs gibt es Fae und HighFae, das Auswahlverfahren erinnert an Selection und Die Tribute von Panem, also alles, was man schon mal irgendwie gelesen hat.
Mir hat der Weltenaufbau trotz bekannter Elemente ganz gut gefallen, obwohl man nur einen kleinen Teil der Welt präsentiert bekommt. Ich denke, in den nächsten Bänden wird man weitere Höfe besser kennenlernen.
Eine untergeordnete Rolle spielt Nadir, der Prinz von Aurora. Einige Kapitel werden aus seiner Sicht erzählt, aber hier gibt es einen Wechsel in der Erzählperspektive, denn seine Kapitel werden in der dritten Person erzählt. Ich habe abwechselnd das Hörbuch angehört und das Buch gelesen und ich muss sagen, dass ich bei beiden Medien jedes Mal aus dem Lesefluss bzw. Hörfluss gerissen wurde, als die Nadirs Kapitel kamen. Ich jedenfalls war kein großer Fan vom Wechsel der Erzählperspektive, einem anderen mag genau das gefallen. Nadir hat Potential, aber durch die wenigen Kapitel lernt man ihn auch nicht näher kennen. Das wird sich sicher in den nächsten drei Bänden ändern.
Das Hörbuch haben Corinna Dorenkamp und Louis Friedemann Thiele vorgelesen und die beiden haben einen richtig guten Job gemacht und einfach großartig vorgelesen. Corinna hat die Emotionen der Protagonistin hervorragend eingefangen und hat sehr abwechslungsreich mit Höhen und Tiefen gelesen. Ich habe mir das Hörbuch an nur zwei Tagen angehört.
Fazit:
Von mir gibt’s 4,5 Sterne und eine Empfehlung für diese mystische, spannende, kurzweilige aber auch teilweise düstere Story mit interessanten Charakteren in einem faszinierenden Setting.