Rezension

Dieser Hype ist mehr als gerechtfertigt

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Ich glaube, den Inhalt muss ich hier gar nicht mehr wiedergeben, der sollte bei diesem Bestseller (der sich mir leider viel zu lange vorenthalten hat) weitgehend bekannt sein. Kommen wir daher gleich zum Punkt:

Dieses Buch ist genial, atemberaubend, berührend, todtraurig, zutiefst ernst und nachdenklich, einfach nur schön, ein kleines Universum in sich und definitiv das Beste, was ich seit Langem gelesen habe.

Jojo Moyes bietet uns mit diesem Roman eine kontroverse Steilvorlage, die differenziert und sehr sensibel das Leben mit Behinderung thematisiert und sich auf bewegende Weise mit der viel diskutierten aktiven Sterbehilfe auseinander setzt. Die Autorin schafft es, einem das Innenleben ihrer Protagonisten so nahe zu bringen, dass man sowohl seelisch als auch körperlich mit ihnen mitleidet und all ihre Gedanken und Gefühle spüren kann als wären es die eigenen. Diese Geschichte ist so intensiv, dass ich nach dem Lesen jedes Mal ganz nachdenklich aufgestanden bin und dankbar war, dass ich einfach jeden Muskel meines Körpers so bewegen kann, wie ich das möchte. Man erlebt sich und seine Umwelt auf einmal völlig anders und das empfinde ich als zutiefst beeindruckend. „Ein ganzes halbes Jahr“ hat also im wahrsten Sinne des Wortes mein Leben ein Stück weit verändert.

Ich lege es jedem ans Herz, dieses Buch zu lesen, denn der Hype ist mehr als einfach nur gerechtfertigt. Wie hier noch kritische Stimmen aufkommen können, ist mir ein Rätsel. Natürlich mag man die Handlung als vorhersehbar beschreiben, doch nichtsdestotrotz gelingt es Jojo Moyes, uns ans Buch zu fesseln. Ich habe mehrere Stunden lang nicht aufhören können, zu lesen und das ist mir ehrlich gesagt nur bei John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ passiert.