Rezension

Fehlende Authentizität

Fly & Forget
von Nena Tramountani

Bewertet mit 1.5 Sternen

Das Buch konnte mich wegen teils fehlender Spannung und eher ungünstigem Umgang mit ernsten Themen nicht immer mitreißen.

Um ihren Abschluss machen zu können, muss Liv für die Zeitung ihres Colleges einen Artikel darüber schreiben, wie man einen „Fuckboy“ bekehrt. 

Perfekt also, dass ihr ehemals bester Freund Noah, der seit dem Tod ihres Bruders aus ihrem Leben verschwunden ist, einer ihrer neuen Mitbewohner ist und durch sein Verhalten das perfekte Testobjekt darstellt.

Ungünstig nur, dass Liv ihre Gefühle für Noah nie überwinden konnte…

 

Mein liebster Charakter war Anthony, der beste Freund von Noah, da er Noah wirklich immer unterstützt hat und ich das Gefühl hatte, ihn auch wirklich kennengelernt zu haben. 

Dieses Gefühl des Vertrautheit und Authentizität hätte ich mir so auch bei den anderen Charaktere - inklusive der Protagonisten Liv und Noah - gewünscht, die im Vergleich irgendwie eher blass auf mich wirkten.

 

Im Bezug auf die Handlung hätte ich mir auch etwas mehr gewünscht, denn meiner Meinung nach wurde das Potenzial der Geschichte nicht hundertprozentig ausgeschöpft. 

Den Einstieg mochte ich eigentlich recht gerne, auch wenn es mir am Anfang vielleicht doch etwas zu schnell ging. 

An sich nicht schlimm, aber der Rest der Handlung verlief im Vergleich zum packenden Start dann doch eher ruhig und ich hätte mir mehr aktionsreiche Szenen gewünscht, durch die man die Charaktere dann bestimmt auch besser hätte kennenlernen können.

Die Idee hinter der Liebesgeschichte mochte ich eigentlich gerne, da Friends-to-Lovers total mein Ding ist, aber in diesem Fall wirkte es mir teilweise zu konstruiert, da mir irgendwie die Funken zwischen den Protagonisten gefehlt haben.

Thematisch spricht das Buch ansonsten eigentlich wichtige Themen an, diese wurden aber leider wirklich nur angesprochen und nicht behandelt. Hierdurch fehlte mir an einigen Stellen die Tiefe und wegen der teilweise leichten Abfertigung von z.B. Drogenmissbrauch wirkte der Umgang mit diesen Themen auf mich auch in Teilen leicht problematisch.

Überzeugen konnte mich dafür der Schreibstil, der sich flüssig lesen ließ und mich das ein oder andere Mal auch zum Schmunzeln gebracht hat. 

Deswegen freue ich mich auch auf den 2. Band, in dem es um meinen Liebling Anthony geht.

 

Alles in allem eine Geschichte, die sich zwar gut lesen ließ, mich wegen teils fehlender Spannung und eher ungünstigem Umgang mit ernsten Themen aber nicht immer mitreißen konnte.