Rezension

Eine schöne Geschichte

Fly & Forget
von Nena Tramountani

EINE SCHÖNE GESCHICHTE, WIE SIE DAS LEBEN SCHREIBT.
Diese Trilogie aus dem Penguin Verlag hat mich schon in der Vorschau total angesprochen und ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut. Im Vorfeld habe ich stark abweichende Kritiken zu dem Buch gelesen, mich davon aber nicht beeinflussen lassen – im Gegenteil: ich wurde nur noch neugieriger.

Worum geht es?
Journalismus-Studentin Liv steht vor den Scherben ihrer Beziehung und kann dem Schicksal nicht genug danken, als sie im teuren London überraschend eine WG findet. Doch dann begegnet sie dem einzigen männlichen Mitbewohner und ihr Herz setzt einen Schlag aus: Noah ist kein Fremder, sondern ihr ehemaliger bester Freund. Der sie im Stich ließ, als sie ihn am dringendsten brauchte. Und den sie nach drei Jahren Funkstille kaum wiedererkennt. Aus ihrem Seelenverwandten ist ein unverschämt attraktiver Aufreißer geworden. Als Liv die Chance bekommt, sich für all den Schmerz an Noah zu rächen, zögert sie nicht: Sie schreibt einen Artikel für die Collegezeitung, wie man einen Herzensbrecher bekehrt – und Noah ist ihr Testobjekt. Allerdings hat sie diese Rechnung ohne ihre sorgfältig verdrängten Gefühle gemacht.

Meine Meinung.
In den letzten Jahren gab es unzählige Bücher, die in London spielten – einfach weil es so scheint, als würden die Leute die Stadt lieben. So auch ich. Ich finde London vielseitig, spannend und bewegend. Genau so war diese Geschichte auch. Das Setting wurde von der Autorin wunderbar eingefangen und man hat sich definitiv nach London versetzt gefühlt. Liv und Noah sind tolle Protagonisten, die einen schnell ans Herz gehen – Liv ein bisschen schneller zugegebenermaßen. Ihre Geschichte wird abwechselnd aus ihren Sichten erzählt. Man bekommt dank der einfühlsamen Schreibweise der Autorin einen immer intensiveren Einblick in ihre Gedankenwelt.

Eigentlich bin ich kein Fan von diesen tyischen Macho Männern in Büchern, weil sie meistens einfach plump wirken. Auch bei Noah war es anfangs etwas schwierig, aber im Laufe der Geschichte mochte ich auch ihn. Die Vergangenheit der Beiden ist seit Jahren verknüpft – und das nicht auf eine positive Art und Weise. Man bekommt als Leser die volle Bandbreite an Kummer, Trauer, Schmerz aber auch Hoffnung, Liebe und Freundschaft. Es ist von allem etwas dabei. Und die Autorin hat jede dieser Emotionen so unfassbar nah an den Leser gebracht, dass man es fast selber spüren konnte. Mir persönlich haben die Nebencharaktere auch unfassbar gut gefallen.

Als Leser will man unbedingt wissen, wieso Noah so abgekapselt und distanziert ist. Auch Liv versucht ihn immer mehr zu verstehen und die Dynamik der beiden verändert sich zusehends. Es ist, als wäre da immer schon ein Band gewesen, das zwar brüchig ist, aber nicht reißen will. Das Ende der Story hat definitiv zu den Charakteren gepasst und mir hat die gesamte Story an sich sehr gut gefallen.

Es ist natürlich so, dass man in diesem Genre das Rad nicht neu erfinden kann, trotzdem hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten und ich möchte auch den nächsten Band lesen.

FAZIT.
Eine schöne Geschichte, die ans Herz geht. Spannung und viel Witz sind ebenfalls mit am Start. Ich persönlich kann die Geschichte für alle Romanleser auf jeden Fall weiterempfehlen. Ein Highlight war es zwar nicht, aber ich habe es wirklich genossen.

Bewertung: 4 von 5 Lesezeichen.