Rezension

rasanter Entwicklungsroman

Fly & Forget
von Nena Tramountani

Bewertet mit 4 Sternen

Als Liv plötzlich und unerwartet von ihrem Freund verlassen wird stürzt ihre Welt zusammen. Auch in ihrem Studentenjob in einer Unizeitung läuft es alles andere als Rund. Sie steht kurz vor dem Rauswurf. Als sie vollkommen verzweifelt auf einer Toilette zusammenbricht trifft sie auf die junge Matilda eine Psychologiestudentin. Sie und ihre Freundin suchen mal wieder wegen ihres ungehobelten WG-Mitbewohners eine neue Mitbewohnerin. Nachdem Liv Matilda ihr Herz ausgeschüttet hat, nimmt diese sie mit in die WG. Dort treffen sie auf jenen ominösen Mitbewohner. Liv als auch Noah, so heißt dieser Mitbewohner, trifft fast der Schlag. Denn dieser vollkommen außer Kontrolle geratene Noah ist ihr Seelenverwandter seit Kindheitstagen. Noah verlässt wutentbrannt die WG. Matilda und ihre Freundin trauen ihren Augen nicht. Und schon wohnt Liv in der WG. Doch schont droht die nächste Katastrophe für Liv. Ihren Job bei der Unizeitung kann sie nur behalten, wenn sie einen Artikel schreibt, in dem es darum geht wie man einen Fuckboy bekehrt. Eben dieser Fuckboy soll nun Noah sein, der als Praxisbeispiel herhalten soll. Liv macht sich einen Schlachtplan um Noah zu knacken. Sie sieht in ihm immer noch ihren alten Freund. Und nach einer Weile verändert sich Noah tatsächlich. Er wird freundlich und zugänglich. Doch Liv hat sich in ihn verliebt. Auch die Redakteurin drängelt und will Ergebnisse sehen. Durch Liv´s Unaufmerksamkeit stößt bekommt Noah Wind davon und tickt vollkommen aus.

 

Die Autorin erzählt die Geschichte in einem furiosen Erzähltempo, das einem fast die Luft wegbleibt.

 

Dadurch dass die Geschichte durchgängig aus zwei Perspektiven erzählt wird, kann man die Gefühlswelt der beiden Hauptprotagonisten ganz gut nachvollziehen. Auch wenn sie sich an das althergebrachte Junge trifft Mädchen Story hält ein paar Turbulenzen und den einen oder anderen Lover einfügt und eine sehr wichtige Entscheidung, ist der Storyaufbau eher typisch als besonders. Die zweite Hälfte der Geschichte hätte ruhig ein wenig gestrafft werden können. Zudem fand ich es nicht so toll das einige Kapitel sehr lang waren andere hingegen sehr kurz. Ein ausgewogeneres Verhältnis der Kapitellänge währe hier schön gewesen. Ansonsten hat sich die Geschichte über einige Höhepunkte herum weiterentwickelt und den Leser dadurch gefesselt. Am Ende wollte man nun auch wissen wie geht Liv mit ihren Gewissen um und welchen große Geheimnis hat Noah an dem er zu zerbrechen droht. Und diese beiden Fragen werden wirklich erst gegen Ende gelüftet und machen die Geschichte rund.

 

Sowohl Noah als auch Liv legen im Laufe der Geschichte eine Weiterentwicklung hin, die sich gewaschen hat. Noa ist nicht mehr dieses explosive und unausstehliche Mitbewohner, sondern fängt an sich zu öffnen und über seine Gefühle zu sprechen. Liv, die mir anfangs alles andere als sympathisch ist mir zunehmend ans Herz gewachsen. Sie zeigt nicht nur was in ihr als Mensch steckt sondern auch was für eine Journalistin sie mal sein wird.

 

Das Cover ist jedenfalls ein Blickfang. Nur mit den englischen Zitaten am Beginn eines jeden Kapitels, die hätte man auch ins Deutsche übersetzen können.

 

Fazit: Ein wirklich schöner Entwicklungsroman mit dem man sich treiben lassen kann. Die Autorin hat einen rasanten Erzählstil, der einen nicht mehr loslässt. Auch wenn die Story nach dem normalen Schema abläuft, ist die Geschichte auf jeden Fall turbulent und die Figuren legen eine phänomenale Entwicklung hin.