Rezension

Das schönste an dem Buch ist das Cover

Fly & Forget
von Nena Tramountani

Bewertet mit 2 Sternen

Das Cover gefällt mir in seiner Schlichtheit und den ausgewählten Farben gut.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Liv und Noah erzählt.

Ich hatte mich vor dem Lesen sehr auf die Geschichte gefreut, da sie in London spielt. Ich liebe London. Die Geschichte habe ich leider nicht annähernd so geliebt.

Liv ist die Protagonistin der Geschichte, gleich zu Beginn der Geschichte beendet ihr Freund ihre Beziehung, woraufhin sie sehr schockiert reagiert. Das habe ich schon nicht verstanden. Sie hat ihrer Beziehung so überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt und sich selbst sehr viel vorgemacht. Sie steht durch diese Trennung ohne Wohnung da und findet zufälligerweise noch am selben Tag ein Zimmer in einer WG. Dieser Zufall wird davon getoppt, dass es ein noch größerer Zufall ist, dass ihr ehemaliger bester Freund Noah in dieser WG wohnt. Für mich ist das ein Zufall zu viel, da es sehr konstruiert wirkt. Außerdem habe ich auch überhaupt nicht verstanden warum Noah zusammen mit Matilda und Briony in einer WG lebt, wenn er die beiden absolut nicht leiden kann. (Das beruht auf Gegenseitigkeit.)

Noah hat die Freundschaft zu Liv ziemlich böse beendet und ist zu einem richtigen Bad Boy geworden, der anscheinend mit jeder Frau ins Bett steigt, die dem zugeneigt ist. Und das sind wohl sehr viele Frauen.

Um sich an Noah zu rächen schreibt Liv für die Unizeitung einen Bericht darüber wie man einen Herzensbrecher bekehrt. Den Sinn dahinter habe ich auch nicht verstanden, da sie für mich ganz offensichtlich noch in Noah verliebt ist. Aber sie macht sich ja generell sehr viel vor, daher macht das für sie bestimmt mehr Sinn.  Ich dachte das ist das große Thema der Geschichte, allerdings rückt dieser Bericht eher in den Hintergrund.

Liv persönlich fand ich den größten Teil des Buches über eher super unsympathisch. Sie vermeidet jeden Konflikt, macht sich selbst immer etwas vor, verschweigt wichtige Dinge oder lügt bewusst darüber. Ihre Handlungen wirken auf mich meistens nicht nachvollziehbar, da sie mit ihrem verhalten sehr sprunghaft ist.

Noah dagegen wird von Anfang an der Stempel aufgedrückt, dass er ein absolutes Ekel ist und ich habe bis zum Ende keinen Zugang zu ihm gefunden.

Dadurch habe ich auch die Gefühle der beiden nicht nachvollziehen können.

Die Nebencharaktere haben mich auch nicht umgehauen. Matilda hätte ich vielleicht mögen können. Sie ist aber Psychologiestudentin und verurteilt Noah von Anfang an für absolut alles was er tut. Aufgrund ihres Studiums hätte ich mir von ihr erhofft, dass sie zumindest versucht ihn zu verstehen und glaubt, dass es Gründe für sein Verhalten geben kann.

Nur Anthony fand ich ganz sympathisch. Er war oft mein einziger Lichtblick in dieser Geschichte.

 

Insgesamt ist das Buch leider eines, das mich sehr enttäuscht hat, da ich kaum etwas positives gefunden habe.