Rezension

Schöne, nachhängende Geschichte. Authentisch, bis kurz vor Schluss.

Morgen kommt ein neuer Himmel
von Lori Nelson Spielman

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Eindruck nach 50 Seiten:
50 Seiten entsprechen etwa der Leseprobe die es im Rahmen der Leserunde zu lesen gab. Ich war wirklich froh, dass ich die erst gelesen habe, als ich das Buch vor mir liegen hatte, denn sie endet mit einem feinen Cliffhanger. ;) Während man im ersten Kapitel vllt. noch nicht gänzlich vom Buch überzeugt ist, ist man nach 3 Kapitel (43 Seiten) sicherlich so weit, dass man unbedingt wissen möchte wie es weiter geht. Auch wenn nicht wirklich mehr passiert als der Klappentext schon verrät. 

Brett ist mir unglaublich sympathisch. Auch wenn ich den Namen ganz ehrlich bescheuert finde. Catherine ist zunächst sehr unsympathisch, macht sich dann aber irgendwie doch noch… wobei sie sicher nicht mein Liebling werden wird… Shelley ist mir da schon sympathischer… und das Andrew nicht am Ende noch da sein wird… wird wohl irgendwie schon deutlich.. *hust* Aber ich mag den Anwalt sehr gerne… :) Ihre Mutter finde ich großartig. Sie hat wirklich alles genau geplant und ich schätze sie wird schon wissen was sie da so tut. 

Inhalt:
Gerade wurde ihre Mutter nach einer kurzen aber heftigen Krebserkrankung beerdigt, da ist auch schon die Testamentseröffnung und Brett – die mit der Position der Geschäftsführerin gerechnet hat – geht leer aus. Vorerst. Denn an ihr Erbe sind Bedingungen geknüpft. 10 um ganz genau zu sein. Denn genau 10 Lebensziele, einer von ihr längst entsorgten Liste, hat ihre Mutter herausgesucht und für wichtig erachtet. Innerhalb von 12 Monaten soll Brett diese erfüllen. Die Ziele erscheinen zunächst viel zu hoch gestochen und teilweise so absurd. Denn sie sind auf dem ersten Blick nun mal Ziele einer 14jährigen. Die Liste wirft ihr Leben komplett über den Haufen und nicht nur einmal ist sie wütend und sauer und verflucht ihre Mutter. Doch irgendwann werden diese Ziele nicht nur die Wünsche ihrer Mutter, sondern auch wieder ihre eigenen.  

Zitat:

“Warum nur fühlst Du Dich deiner eigenen Träume unwürdig?” (S. 49, Ebook)

“Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. ich krieche unter die Chenilledecke und kuschele mich ins Sofakissen. Als hätte ich gerade einen Kuss auf die Stirn und ein warmes Glas Milch bekommen.” (S. 57, Ebook)

“Männer in meinem Alter sind normalerweise verheiratet oder daten Zwanzigjährige. Im Dating-Menü des Lebens bin ich ein Speiserest.” (S. 127, Ebook)

Fazit:

Der Stil ist unkompliziert und gut lesbar. Ich könnte jetzt nichts gesondert hervorheben, aber auch nichts schlechtes darüber sagen. Die Briefe der Mutter sind jedoch großartig und manchmal glaubt man sie war eine Hellseherin. Das ist in meinen Augen sehr gut durchdacht. In diesem Buch scheint alles einen Sinn zu haben, was mir sehr, sehr gut gefällt.

Am Ende war ich etwas enttäuscht, denn es bleibt das Gefühl, dass etwa 20 Seiten fehlen und einfach schnell ein Ende her musste. Wichtige Sachen werden nicht ausreichend ausgearbeitet und man fühlt sich ein klein wenig alleine gelassen, mit ein paar Fragezeichen über dem Kopf. Schade, denn das hätte man definitiv besser machen können.

Denn eigentlich ist das Buch großartig. Selbst wenn vieles relativ schnell klar ist. Das Buch ist realistisch. Keine rosa Zuckerwatte, sondern mit Rückschlägen und Misserfolgen. So wie das Leben eben auch.
Brett liebt man von der ersten Seite an und sie kämpft sich tapfer durch den Plan ihrer Mutter. Sie verändert ihr Leben mit 34. Also zu einem Zeitpunkt an dem sie selbst nicht mehr glaubte, dass sie es könnte. Brett findet wieder zu sich selbst und konzentriert sich auf die wichtigen Dinge im Leben. In meinen Augen das Schönste, Wichtigste und Beste was einem passieren kann. Von der ersten Seite an habe ich mitgefiebert und ganz ehrlich? Das war eines dieser Bücher von denen ich im Anschluss geträumt habe. Brett hat mir gefehlt als ich mit dem Buch durch war. Und diese Wirkung haben schlechte Bücher nicht. ;)

Weil das Ende mich echt enttäuscht hat… ein Stern Abzug. Bis kurz vor Ende hätte ich immer gesagt, dass es ein 5 Sterne-Buch wird.