Rezension

Selbstzweifel und Bodyshaming als Thema

The Sky in your Eyes -

The Sky in your Eyes
von Kira Mohn

Bewertet mit 5 Sternen

Verletzlich, emotional, liebevoll und wunderschön - eine Liebesgeschichte mit Tiefgang.

Manchmal hat man Bücher, die – in einer Liebesgeschichte verpackt – ernstere Themen aufgreifen. Nur leider wird das dann nur allzu oft oberflächlich behandelt. Aber auch die Balance zu finden, zwischen realitätsnahem Einbau dieser Themen und das Schreiben einer schönen Liebesgeschichte, die den Leser berührt, ist auch nicht gerade einfach. Kira Mohn ist das in diesem Buch ziemlich gut gelungen. Zwar wiederholt die Protagonistin Elín nach meinem Geschmack ihre Selbstzweifel etwas zu oft, aber das ist vermutlich eine Geschmacksfrage.

Elín ist dick. Oder zumindest nicht schlank. Und spätestens nach einer sehr toxischen Beziehung sitzt sie nun wieder zu Hause bei ihren Eltern und hat keinerlei Selbstwertgefühl. Doch in einem Kochkurs lernt sie Jón kennen, der nicht nur sehr attraktiv ist, sondern offensichtlich Gefallen an ihr gefunden hat. Das ist der Beginn von einem kleinen Katz- und Mausspiel. Es ist amüsant zu lesen, wie die beiden zu einander finden und zu erleben, wie es zwischen den beiden knistert und brodelt.

Natürlich gibt es noch einen Haufen weiterer Figuren, die alle gut durchdacht sind und ihren Beitrag zu der Geschichte leisten. Sie machen das ganze Umfeld der beiden lebendiger und die ein oder andere Handlung Elíns etwas greifbarer. So kann der Leser eine Entwicklung von Elín erleben, die sehr schön und dennoch zerbrechlich wirkt. Und dennoch habe ich bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert und mich über jeden Fortschritt gefreut. Alles in allem ein wirklich sympathisches Liebespärchen.

Auch das Setting – Island – kommt im Laufe des Buches mehr und mehr zur Geltung. Am Anfang war ich ein wenig enttäuscht, da ich mir im ersten Drittel mehr davon gewünscht habe. Doch unterm Strich holen die beiden anderen Drittel das wieder raus.

Der Schreibstil von Kira Mohn ist wirklich toll. Es war mein erstes Buch dieser Autorin und ärgere mich fast schon ein bisschen, dass ich nicht schon früher etwas von ihr gelesen habe. Stellenweise war ich selbst überrascht, wie viele Seiten ich da gerade regelrecht verschlungen hatte. Und dann erst das Cover. Da sieht man förmlich die Nordlicht-Feen tanzen.