Rezension

Wichtiges Thema, aber schlechte Umsetzung

The Sky in your Eyes -

The Sky in your Eyes
von Kira Mohn

Bewertet mit 2 Sternen

Elin liebt es in der Dunkelheit alleine am Strand in den weiten Sternenhimmel zu blicken und dem Meeresrauschen zuzuhören. Dadurch kann sie wenigstens für einen Moment vergessen, was ihr Ex-Freund über ihren Körper und ihr Gewicht gesagt hat. Aber ihre Selbstzweifel sind so groß, dass sie sich noch nicht einmal fallen lassen kann, als sie Jón kennenlernt. Zu groß ist die Angst, wieder zerstört zu werden. 

Elin mochte ich eigentlich. Sie tat mir allerdings auch leid. Ihr Ex-Freund hatte sie so runtergeputzt, dass sie keinerlei Selbstbewusstsein mehr hatte. Und das nicht nur einmal. Er hatte es so oft getan, dass es Elin innerlich zerstörte. Jón hingegen war einfach zauberhaft. Er konnte ja nicht ahnen, womit Elin zu kämpfen hatte. Da sie einerseits den Mut hatte, ganz alleine einen Kochkurs zu besuchen (wozu eigentlich eine Portion Selbstbewusstsein gehörte) und anderseits bei jedem Näherkommen wieder auf Abstand ging. Auch Jón hatte seine Selbstzweifel. Zwar waren diese nicht optisch oder körperlich, betrafen jedoch seine Leidenschaft, das Fotografieren. 

Allerdings wurde es mir zu viel des Selbstmitleids, je mehr Seiten ich gelesen hatte. Natürlich hatte Elin durch ihren Ex einen ordentlichen Knacks abbekommen, aber sie hatte vor allem gedanklich kein anderes Thema mehr. Ich konnte mich auch teilweise in Elin hineinversetzen und einige Gedanken kannte ich nur zu gut, aber dann hätte sie auch etwas tun können, da sie sich absolut nicht wohlgefühlt hat in ihrem Körper. Und zwar für sich selbst und nicht für andere! 

Ich finde dieses Thema Bodyshaming sehr wichtig, weil man so etwas doch fast täglich irgendwo sieht oder liest und viele Mädchen und Frauen davon ein falsches Selbstbildnis bekommen. Aber für mich war das in der Geschichte einfach zu negativ und schlecht umgesetzt. Man wurde dadurch selbst runtergezogen und bekam schlechte Laune. Von allen Menschen hatte Elin nur das schlimmste gedacht, dass jeder über sie lästern würde. Aber auch hier galt, man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Es gab genügend Menschen, die sie so wie sie war, total toll gefunden haben. Und genau auf diese Leute sollte man Wert legen. Deswegen fing ich nachher an quer zu lesen, bis es endlich in die positive Richtung ging. Das hat mich dann auch ein bisschen versöhnlich gestimmt. Das Ende hat mir eigentlich am besten gefallen. 

Fazit:

Eine sehr anstrengende und negative Geschichte, die mir erst gegen Ende besser gefallen hat.