Rezension

Hat mir trotz kleiner Schwächen gefallen

When The King Falls -

When The King Falls
von Marie Niehoff

Bewertet mit 4 Sternen

Seit 500 Jahren herrschen die Vampire über die Menschen und jedes Jahr zur Wintersonnenwende wählt König Benedict von London seine neue Blutbraut, die ihn ihr Blut trinken lässt und in seinem Schloss lebt. Aber in diesem Jahr soll sich das Blatt wenden, denn Florence Hawthorne will alles daran setzen, die neue Blutbraut zu werden. Was niemand ahnt: sie gehört zu Rebellen unter den Menschen und soll das Vertrauen des Königs erlangen, um ihn an der Sommersonnenwende zu töten. Was Florence jedoch nicht ahnt, ist, dass sich hinter dem eiskalt wirkenden Vampirkönig ein Mann verbirgt, der nicht nur gerecht, sondern auch sehr einfühlsam ist. Plötzlich weiß Florence nicht mehr, was sie tun soll, auf ihr Herz hören oder Rache nehmen?
Ich wurde schon auf die Geschichte neugierig, als ich das Buch in Vorschauen entdeckte. Das Cover ist sehr ansprechend und der Klappentext verrät nicht allzu viel. Sicherlich klingt es nach einer bekannten Geschichte und doch macht es neugierig auf die Umsetzung.
Der Einstieg gelingt mühelos, denn der Schreibstil der Autorin liest sich leicht und flüssig. Man wird gleich mitten ins Geschehen geworfen, bekommt aber schnell einen ersten Eindruck, was hier auf den Leser zukommt.
Was zunächst noch sehr spannend beginnt, wird dann allerdings erst einmal ruhiger und über weite Teile hatte ich eher den Eindruck, einen Young Adult Roman zu lesen. Es passiert leider nicht allzu viel, da sich die Protagonistin fast nur im Schloss aufhält und man einfach zu wenig von den Geschehnissen drumherum erfährt. Ich hätte gerne mehr über die Situation unter der Herrschaft der Vampire erfahren, was für mich hier noch zu oberflächlich bleibt. Vielmehr dreht sich alles rund um die Slow Burn Romance zwischen Florence und Benedict, die mir aber recht gut gefallen hat. Gegen Ende zieht die Autorin dann aber doch wieder das Tempo an und hört mit einem richtig fiesen Cliffhanger auf, so dass man gerne umgehend weiterlesen möchte. Aufgrund des Endes hoffe ich, dass der zweite Band dann mehr rund um die Welt der Vampire und Menschen preisgibt.
Die Geschichte spielt in erster Linie im königlichen Schloss, von dem man aber auch nur das nötigste mitbekommt. Aber auch hier hoffe ich, daß Band 2 noch viel mehr von der gesamten Welt zeigen wird.
Florence mochte ich recht gerne, da die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird, nimmt der Leser intensiv an ihrem Leben teil. Durch sie erfährt der Leser häppchenweise von der Welt, in der sie lebt. Dafür spürt man den Zwiespalt in dem sie steckt, zwischen ihrer Familie, die Rache wünscht und den Vampiren, an denen sie ihr Herz verliert. Sie muss sich eingestehen, dass doch jede Medaille zwei Seiten hat.
König Benedict taucht zwar recht häufig auf, man bekommt auch einen guten Eindruck von ihm, aber ich hätte mir mehr von seiner Gedankenwelt gewünscht. Er bleibt recht unnahbar, aber auch hier denke ich, da kommt noch mehr.
Die Nebencharaktere sind überschaubar, wobei mir Prinzessin Lyra, Benedicts Schwester sehr gut gefallen hat. Mit ihrer lebhaften Art sorgt sie für Wirbel und sie ist einfach sympathisch.
Mein Fazit: trotz einiger Schwächen hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und gerade der einnehmende Schreibstil nimmt den Leser hier gefangen. Nach dem Ende hoffe ich, dass die Fortsetzung mehr Tempo bekommen wird und noch mehr Abwechslung erhält. Wer Slow Burn Lovestories mag, wird hier genau richtig sein.