Rezension

Toxisch

Der Morgen
von Marc Raabe

Bewertet mit 2 Sternen

Berlin, in den frühen Morgenstunden geschieht an der Siegessäule ein Auffahrunfall. Der Fahrer des beschädigten Lieferwagens springt heraus und ergreift die Flucht. Der Schlüssel steckt. Scheinbar grundlos lässt er sein Fahrzeug zurück. Eine Passantin begutachtet den Wagen und entdeckt dabei auf der Ladefläche eine nackte Frauenleiche. Mit Blut steht auf ihrem Bauch die Privatadresse des Bundeskanzlers geschrieben. Eine politisch motivierte Tat? Die Polizei setzt ihren erfahrensten Mitarbeiter auf den Fall an. Gemeinsam mit der Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski beginnt Art Mayer zu ermitteln.

Dies ist der erste Fall des neuen und ungleichen Ermittlerduos und damit der erste Teil einer neuen Serie von Marc Raabe. Bereits der Anfang hat es mir schwer gemacht in den Thriller hinein zu finden. Es wird viel geschrien und beleidigt. Dann beginnen die ersten Ermittlungen. Es entwickelt sich ein Spannungsbogen und ich war wirklich neugierig auf den weiteren Verlauf. Da die Ausdrucksweise aber weiter ordinär, sexistisch und beleidigend bleibt, wurde mein Interesse an der Geschichte bereits im Keim erstickt. Mir ist schon klar, dass dadurch ein bestimmtes Flair bzw. eine bestimmte Stimmung erzeugt werden soll. Aber ehrlich gesagt, hätte man sich das auch schenken können. Überzeugende Charaktere mit einer stimmigen Handlung und einem spannenden Verlauf ohne ordinäre Konversation hätte vermutlich mehr, oder zumindest mich, mehr überzeugt. Gesprochen wird das Hörbuch von Peter Lontzek. Er vertont die Geschichte gekonnt und erzeugt mit seiner „dunklen“ Stimme eine gruselige Atmosphäre. Jedem Protagonisten verleiht er eine eigene Persönlichkeit. Seiner Stimme habe ich gerne zugehört.

Fazit:

Weniger ist manchmal mehr.