Rezension

Eine interessante Traumwelt!

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Als Erstes muss ich natürlich das Cover und die Buchgestaltung erwähnen.
Das Cover ist wunderschön und ein toller Blickfang.
Und auch ohne Schutzumschlag sieht das Buch klasse aus!
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
Liv Silber, die Protagonistin des Buches und ihre Schwester haben schon viele Umzüge hinter sich. 
Ihre Mutter ist Literaturprofessorin und dementsprechend oft muss die Familie ihren Ort oder auch mal das Land wechseln.
Dieses Mal soll es für die Familie nach London gehen. Und es sieht fast so aus, als wäre es diesmal das letzte Mal für längere Zeit, denn Livs Mutter hat jemanden kennengelernt – Ernest Spencer. 
Bei ihm ziehen die drei und ihr Kindermädchen Lottie nun ein.
Doch kaum eingelebt, kriegt Liv es mit seltsamen Träumen zu tun..
Und diese Träume lassen Liv nicht in Ruhe, besonders, als sie das Gefühl hat, dass Situationen, die sie geträumt hat, sie auch tagsüber verfolgen...
Nach der Edelsteintrilogie, die mir so wie vielen anderen Lesern sehr gut gefallen hat, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.
Träume finde ich ein sehr interessantes Thema – zumal ich vorher noch kein anderes Buch mit einer ähnlichen Thematik gelesen habe.
Dementsprechend unvoreingenommen bin ich an „Silber“ herangegangen.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Obwohl das Buch relativ dick ist (zumindest für meine Verhältnisse), ließ es sich schnell und angenehm lesen.
Das Buch lebt nicht von großer Spannung, ist aber sehr unterhaltsam, sodass man gerne weiterliest, um zu wissen, was als Nächstes passiert.
Besonders interessant finde ich den Tittle-Tattle-Blog, aus dem zwischendurch immer mal wieder einige Beiträge erscheinen. 
Dabei handelt es sich um einen Blog, den Secrecy führt –  keiner weiß, wer sie wirklich ist. (Den Blog könnt ihr übrigens auch HIER finden.)
Nichtsdestotrotz ist sie aber immer über alles top-informiert – so auch über Liv, die neu an der Schule ist und dementsprechend die allgemeine Aufmerksamkeit erregt.
Und die Beiträge im Blog sind leider nicht immer nett.
Es ist sehr spannend, Livs Gedanken zu verfolgen, bei wem es sich um Secrecy handeln könnte – und nicht nur sie zerbricht sich den Kopf darüber, auch man selber als Leser möchte unbedingt wissen, wer sie ist (zumal noch nicht mal sicher ist, ob es über eine „Sie“ ist) und woher sie ihre Infos hat. Zudem wird man das beklemmender Gefühl nicht los, dass Liv im gesamten Buch beobachtet wird.
Mit Liv konnte ich mich sehr gut identifizieren, viele ihrer Entscheidungen hätte ich genauso getroffen - eben ein typischer Teenager.
Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen. 
Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war die Vorstellung, dass jeder Mensch eine eigene Traumtür hat. 
Es war sehr interessant, sich die Türen der einzelnen Protagonisten bildlich vorzustellen. Spannend fand ich außerdem, dass jede Person diese Tür in seinem Unterbewusstsein unterschiedlich verschließt, um seine Träume zu schützen – ein Protagonist mehr, einer auch weniger.
Kerstin Gier hat so eine zauberhafte Welt geschaffen, die mir sehr gut gefallen hat und in die ich mich habe regelrecht fallen gelassen.
Zudem lebt das Buch durch eine leichte Prise Humor – wie das bei Kerstin Gier so üblich ist – sodass ich beim Lesen oft ein Grinsen im Gesicht hatte – perfekt!
Für mich war „Silber – Das erste Buch der Träume“ sehr überraschend und es hat mir Spaß gemacht, Liv auf ihrem Abenteuer im Reich der Träume zu begleiten. 
Deshalb gibt es von mir die volle Punktzahl und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, in dem hoffentlich einige offen gebliebenen Fragen geklärt werden - ganz besonders die, wer Secrecy ist, das wird wahrscheinlich viele Leser brennend interessieren!