Rezension

Fast schon so etwas wie ein Klassiker der Jugendliteratur

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kerstin Gier hat hier wieder mit ihrer bildhaften Sprache bewiesen, über was für einen Umfang an Fantasie sie verfügt. Sie kann ihre Leser abholen und mit in die Welt der Träume nehmen. Mit dabei sind Humor, Spannung und Abenteuer, aber auch wichtige Themen, die Jugendliche beschäftigen.

Die Ich-Erzählerin Liv handelt und denkt ihrem Alter entsprechend. Sie wirkt authentisch und sympathisch und beschäftigt sich mit Themen, die vermutlich viele in ihrem Alter zum Nachdenken gebracht haben. Doch bei ihr sind es nicht „nur“ die Probleme des Alltags, sondern es geht darüber hinaus. Sie gerät in Situationen, die weit über die Realität hinausgehen und lernt eine Jungengruppe nicht nur in echtem Leben, sondern auch oder besser gesagt vor allem in ihren Träumen kennen. Was zunächst als Verarbeitung ihrer derzeitigen Lebenssituation abgetan werden könnte, wird schnell größer, unheimlicher und übernatürlicher, als es zunächst erscheint. Was hinter den Träumen und dem merkwürdigen Verhalten der Jungs steckt, erfahren wir Schritt für Schritt, gemeinsam an Livs Seite.

Durch den Schreibstil, der die Atmosphäre gut vermitteln kann, kommt man flüssig durch die Geschichte. Ein bisschen Spannung wird auch aufgebaut und es wirkt schnell alles vertraut, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte, um gemeinsam mit der Protagonistin die Rätsel zu lösen.

Es handelt sich um eine Geschichte, die sich an Jugendliche richtet, die man aber auch später in die Hand nehmen kann, um sich in die Jugend zu flüchten und in eine unbeschwerte Zeit abzutauchen. Die Geschichte versetzt einen in eine Wohlfühlatmosphäre und lässt für die Dauer des Lesens die Umgebung und den Alltag vergessen. Wenn ihr das mal wieder braucht, lest gerne dieses Buch.