Rezension

Hatte mir mehr erwartet

Weil ich Layken liebe
von Colleen Hoover

Bewertet mit 4 Sternen

Layken zieht nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder von Texas nach Michigan. Sie ist davon zunächst wenig begeistert. Doch kaum dort angekommen verliebt sie sich Hals über Kopf in Will, ihren Nachbarn. Und auch Will scheint es nicht anders zu gehen. Die beiden kommen sich schnell näher und sind sich sofort vertraut. Auch Laykens Bruder hat sofort einen Bezug zu Will. Er freundet sich mit seinem jüngeren Bruder an, den Will nach dem Tod seiner Eltern alleine groß zieht. Alles scheint perfekt. Doch dieses Glücksgefühl hält nicht lange an. Am ersten Schultag von Layken an ihrer neuen Schule gerät ihre Welt komplett aus den Fugen und das Schicksal scheint es nicht gut mit ihr und Will zu meinen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und das Buch liest man in einem Rutsch weg. Auch sind die Personen gut beschrieben, so dass man sie sich als Leser gut vorstellen kann. Die Geschichte ist ein bisschen Klischeebehaftet, aber schon passend für ein Jugendbuch dieser Art. Alles in allem also ein gut zu lesendes Buch.

Doch jetzt kommt mein Aber. Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, da ich von sehr vielen Leuten gehört hatte, dass es toll, gefühlvoll und tiefgründig sein soll. Diese Meinung kann ich nur bedingt teilen und war daher schon etwas enttäuscht von dem Buch. Wie gesagt lies es sich flüssig lesen und die Geschichte hat mich stellenweise auch gepackt. Einige Passagen zogen sich für mich allerdings zu sehr in die Länge. Auch fand ich die Handlungsweisen von Will und Layken nicht immer schlüssig. Die Lösung für all die Probleme lag so oft direkt vor ihren Augen, aber sie sind immer sicher drum herum geschifft. Das hat mich teilweise wirklich geärgert. Auch war es mir ein bisschen zu viel Drama. Zum einen, weil die Lösungen oft so einfach waren, dass es für unglaubwürdig wurde, dass die Protagonisten sie nicht beim Schopfe gepackt haben, zum anderen reihten sich auch einfach zu viele Schicksalsschläge aneinander. Auch das machte die Story für mich nicht unbedingt glaubhafter. 

Das alles hätte ich noch hingenommen, wenn ich denn die Tiefe in der Geschichte gefunden hätte, die viele in ihr gesehen haben. Aber ich habe sie vergeblich gesucht. Ich fand vieles doch recht oberflächlich und klischeehaft. Daher fiel es mir auch nicht immer leicht mich richtig auf die Geschichte einzulassen.

Alles in allem ist es ein schönes Buch, was gut zu lesen ist, aber auch nicht mehr. Den Hype kann ich nicht ganz nachvollziehen.