Rezension

Eher schwierig, sehr vulgär und erst am Ende passiert richtig was

The Darkest Gold – Die Gefangene
von Raven Kennedy

Bewertet mit 2.5 Sternen

Auf die Buchreihe war ich super gespannt, weil sie im englischsprachigen Raum sehr gehyped wird. Gleich vorab muss ich sagen, dass ich den Hype in diesem Fall nicht ganz verstehe. Dieses Buch ist der Einstieg in eine Reihe, die fünf Bände umfasst.

Das Buch startet direkt ziemlich vulgär, mit einer Orgie. Generell mag ich so explizit ausformulierte Szenen nicht besonders, weil ich sie als unrelevant für die Storyline erachte und sie mir einfach nichts "geben". Zum Glück gab es dann nur zwei dieser expliziten Szenen, wobei eine leider eine Vergewaltigung ist. Grundsätzlich sollten unbedingt die Triggerwarnungen beachtet werden! Frauen haben in diesem Buch nicht wirklich viele Rechte, außer dem Recht zu dienen. Die Gewalt und die Obszönität kann man ungefähr mit der von GOT gleichsetzen. Bitte denkt deshalb vorher gut nach, ob ihr damit umgehen könnt. Umgehen konnte ich generell damit, es wurde mir nur zusehends zu viel. Die Prostituierten müssen doch nicht ständig als H*re oder F*tze beleidigt werden um darzustellen, dass sie deutlich unter allen stehen. Das kann man sich bei ihrem Daseinsgrund ohnehin vorstellen. Keine Ahnung, ob die Autorin ein Faible für diese Art von Sprache hat, mir hat es jedenfalls nicht besonders gefallen. Weniger schlimm fand ich die Gewalt im Buch, das bin ich aus diversen anderen Büchern und Serien gewöhnt und bis auf die Vergewaltigung fand ich die Darstellung nicht unnormal grausam oder blutig.

Abgesehen von der vulgären Sprache fand ich den Schreibstil in Ordnung und konnte der Geschichte gut folgen. Die Charaktere sind bis auf Auren leider bisher sehr flach und blass. Auren mag ich gern, vor allem durch ihre mitfühlende Art. Man merkt, dass sie ein guter Mensch ist. Vielleicht etwas zu gut, vor allem im Bezug auf Midas. Ja, die beiden haben ihre Vergangenheit, aber dennoch stellt sie ihn immer als so toll dar, obwohl er sie einsperrt. Er ist nicht grausam zu ihr und sie bedeutet ihm ganz klar etwas, dennoch ist das eine sehr toxische Beziehung zu der sie Abstand gewinnen sollte. Aber mal ehrlich, dass sie den nicht bekommt weiß man jetzt schon. Da kann man nur hoffen, dass er sich ändert.

Die Geschichte zieht sich insgesamt ziemlich in die Länge. Bis auf das letzte Viertel passiert recht wenig. Und das obwohl auch der Weltenaufbau zu kurz kommt. Das meiste ist vermutlich der Einblick in Aurens Gefühlswelt. Ich habe das Hörbuch gehört und fand die Sprecherin wirklich angenehm! Sie hat ein tolles Lesetempo und betont sehr schön. Das hat die Geschichte für mich definitiv verbessert. Nun muss ich dazu sagen, dass ich nebenbei immer etwas gemacht habe und nicht nur das Hörbuch gehört habe. Vermutlich wäre mir das Buch beim selbst Lesen sehr schnell zu langweilig geworden. Durch das Hörbuch war es noch in Ordnung.

Da der zweite Teil schon hier liegt werde ich diesem noch eine Chance geben (bzw. wieder das Hörbuch hören). Ich hoffe sehr, dass sich die Geschichte noch verbessert!