Rezension

Vielversprechender Auftakt!

The Darkest Gold – Die Gefangene
von Raven Kennedy

Bewertet mit 3.5 Sternen

„The Darkest Gold“, im englischen „Gild“, wurde ja ziemlich gehypt, aber ich habe auch schon einige kritische Meinungen dazu gelesen. Man sollte auf jeden Fall wissen, worauf man sich einlässt. Es ist deutlich düsterer als andere Fantasy Bücher, die ich bisher gelesen habe und beinhaltet explizite Gewaltdarstellungen. Dazu zählt physische, psychische, sowie sexualisierte Gewalt. Darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man das Buch liest oder wie in meinem Fall als Hörbuch hört. Wenn man damit kein Problem hat, kann man sich aber auf ein durchaus gelungenes Buch freuen. Der ausdrucksstarke Schreibstil von Raven Kennedy hat mir sehr gut gefallen. Dieser hat die düstere Atmosphäre des Buches perfekt eingefangen. Was mir wiederrum nicht so gut gefallen hat, war die teilweise doch sehr vulgäre Sprache, die sie benutzt hat. Wobei man sagen muss, dass sie gut zum Inhalt des Buches gepasst hat. Die Protagonistin Auren ist die Favoritin von König Midas und wurde von ihm „goldgeküsst“. Sie ist, bis auf ihre Zähne und das Weiß ihrer Augen, am ganzen Körper vergoldet. Man könnte meinen, dass sie durch ihre Rolle als Favoritin abgehoben oder arrogant ist, aber sie ist das genaue Gegenteil davon. Sie nimmt sich selbst nicht zu ernst und ich fand ihre Gedankengänge oft sehr unterhaltsam. Der Käfig, in dem sie lebt, dient ihr zwar als Schutz, aber er stellt auch ein Gefängnis dar, aus dem sie gerne raus will. Obwohl König Midas sie gefangen hält und sie als seinen Besitz ansieht, liebt Auren ihn und vertraut im voll und ganz. Durch Rückblicke in die Vergangenheit erfahren wir auch, woher diese Liebe und das Vertrauen zu ihm kommen. Die erste Hälfte des Buches war doch etwas langatmig, weil einfach nicht so viel passiert ist. In der zweiten Hälfte wird es aber deutlich spannender. Wir erfahren mehr über die Königreiche von Orea und es wird auch auf den Hintergrund der Magie der Herrscher eingegangen.

Fazit:

Das Ende macht auf jeden Fall neugierig auf Band 2 und ich habe das Gefühl, dass die Reihe sehr viel Potential hat. Aufgrund der Kritikpunkte bekommt Band 1 aber erstmal 3,5 Sterne von mir. Wobei ich finde, dass das Hörbuch, durch die grandiose Vertonung 4 Sterne verdient hat. Regine Lange und Julian Horeyseck, der das letzte Kapitel spricht, haben wirklich einen super Job gemacht.