Rezension

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Gute Idee - miserabel umgesetzt, geradezu peinlich - totale Zeitverschwendung

Die versteckte Apotheke -

Die versteckte Apotheke
von Sarah Penner

Bewertet mit 2 Sternen

Das Buch besteht aus zwei Erzählsträngen: Caroline in der Gegenwart hat Eheprobleme und lenkt sich bei einer Reise nach London davon ab. Es beginnt mit einer zufälligen Schatzsuche und ihrem erneuten Interesse an historischer Forschung. Dank einer hanebüchen konstruierten Geschichte findet sie dabei viel zu leicht die Geschichte zum zweiten Erzählstrang, in dem es um die versteckte Apotheke geht - in der die Apothekerin Nella nicht nur Arzneimittel verkauft und auch das junge Mädchen Eliza in kriminelle Aktivitäten verwickelt wird.

Leider stimmte auch die Buchbeschreibung nicht ganz: von einem Geheimbund war in der Geschichte nie die Rede.

Fazit: absolut keine Leseempfehlung. Der historische Erzählstrang ist einigermaßen gelungen, obwohl auch dort die weiblichen Hauptpersonen als eher dumm dargestellt werden. Während man das bei der zu starkem Aberglauben neigenden Eliza noch irgendwie nachvollziehen kann, ist es bei Nella unverzeihlich, dass sie so detailliert Buch über illegale Aktivitäten führt und damit nicht nur sich selbst in allerhöchste Gefahr bringt. Noch schlimmer ist die Dämlichkeit der weiblichen Hauptperson Caroline im Gegenwartszeitstrang. Die Gedankengänge sind dermaßen absurd, dass man sich nur fremdschämen kann und sich wundert, wie eine Autorin ein so abwertendes Frauenbild (Charakterschwäche, Mangel an Urteilskraft, völlig unangebrachtes Verschweigen der Wahrheit an den falschen Stellen, Dummheit) entwerfen kann. Dazu eine Handlung, die von konstruierten höchst unwahrscheinlichen Zufällen geradezu strotzt (einerseits fällt Caroline bei ihrer "Recherche" alles einfach so in den Schoß und oh Wunder, trotz völligem Mangel an Verstand findet sie als erste nach über 200 Jahren die versteckte Apotheke, anderseits kommt sie durch ebenso absurde Zufälle in den Verdacht, ihren superblöden Gatten absichtlich vergiftet haben zu wollen. Das ist in der Tat der einzige Trost an diesem Buch: die Dämlichkeit der Frauen wird durch diesen manipulativen Arschlochgatten zum Glück noch übertroffen. Einer der weiteren Aufreger des Buchs: obwohl sich Caroline die ganze Zeit ein Baby gewünscht hat, trinkt sie in einem Moment akuten Schwangerschaftsverdachts einfach mal so, ganz bewusst (wird schon nix passieren), zwei Gläser Wein. Der Gipfel an unsympathischer strunzdoofer Verantwortungslosigkeit!

Die Hörbuchfassung hat die miserable Vorlage nicht besser gemacht und im letzten Drittel wollte ich nur noch, dass das alles endlich endet.