Rezension

Logiklücken, naive und dämliche Protagonistinnen, enttäuschend

Die versteckte Apotheke -

Die versteckte Apotheke
von Sarah Penner

Bewertet mit 2 Sternen

Ich hatte mir vom Buch so viel erwartet. Der Klappentext konnte mich sofort packen und versprach eine tolle Idee und spannende Lesestunden. Geblieben ist am Ende nur eine ziemliche Enttäuschung über ein Buch das mir an manchen Stellen sogar auf die Nerven gegangen ist. Da ich keine Kritik äußern möchte, ohne ein paar Beispiele zu nennen, sind in den folgenden Abschnitten Spoiler nicht zu vermeiden.

Größte Schwachstelle waren in meinen Augen die unglaublich naiven Protagonistinnen. Viele ihrer Handlungen waren wenig verständlich bis hin zu absolut unlogisch. An einigen Stellen sollte damit vermutlich Spannung erzeugt werden, doch ich hätte mir gewünscht dass der Spannungsaufbau nicht aus Dummheit und Unfähigkeit der Protagonistinnen entstanden wäre. Die Autorin hat hier leider die Möglichkeit vergeben ein starkes Frauenbild zu zeichnen.

Den Handlungsstrang um Caroline und ihren Mann fand ich anstrengend zu lesen. Wie sie die Apotheke gefunden hat wirkte zu konstruiert und ihr Umgang mit dem Fund war, gerade als Historikerin, ziemlich abstrus. Dazu kam Carolines wehleidige und theatralische Art, die mir schnell auf die Nerven ging. Bei jeder Kleinigkeit reißt sie die Augen auf, hebt die bebende Hand vor den Mund oder wird blass.

Nella und Eliza waren zwar ein grundsätzlich interessanterer Ansatz, aber vor allem bei Nella drehten sich die Gedanken sehr bald um immer dieselben Fehler und Probleme aus ihrer Vergangenheit. Diese ständigen Wiederholungen waren irgendwann sehr ermüdend. Nella hat zwar gute Absichten, ist aber absolut gutgläubig beim Verkauf ihrer Gifte. Es reicht ein Zettelchen mit ein paar Andeutungen und schon hilft sie zu morden. Zusätzlich ist ein Teil von Nellas Handeln einfach dämlich. Da mischt sie für halb London tödliche Tränke und notiert dann in einem Buch ganz genau, welche Frau welches Gift für welchen Mann erhalten hat. Natürlich alles ordentlich mit Datum versehen, so dass man den Todeszeitpunkt sofort mit dem gekauften Mittelchen in Verbindung bringen könnte. Ihre Begründung dafür ist wenig sinnvoll, das Büchlein aber nötig um die Handlung voranzutreiben. 

Fazit
Zu wenig Glaubwürdigkeit und Tiefe bei der Handlung und unnötig naive Protagonistinnen. Die ganze Geschichte entwickelte sich eher zäh und konnte mich nur zu selten in ihren Bann ziehen. Die wenigen spannenden Punkte waren zu schnell und einfach gelöst, nur ein paar Plottwists funktionierten gut. 
Schade, die Idee war super, aber die Umsetzung leider wenig gelungen.