Rezension

hat mich nicht gepackt

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
von Anna McPartlin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Atheistin Rabbit Hayes, wiederholt an Krebs erkrankt, verbringt ihre letzten Tage im Hospiz. Ihre Familie besucht sie dort, so dass Rabbit eigentlich kaum alleine ist. Viele Tage dauert es, bis Rabbits Tochter erfährt, warum ihre Mutter nun im Hospiz lebt…. Die Erzählungen über Rabbits letzten Tage und Erinnerungen an Erlebnisse aus ihrem Leben wechseln sich spontan und häufig ab.
Insgesamt hatte ich sowohl sprachlich als auch inhaltlich mehr Tiefgang erwartet. Der hohe Anteil an Fäkalsprache in etwas mehr als der ersten Hälfte des Buches machte es mir schwer, dieses Buch zu mögen und durchzuhalten. Auch die beschriebenen Einblicke in nonverbale Konfliktlösung innerhalb der Familie ( Werfen einer Kaffeetasse ins Gesicht des anderen) finde ich überflüssig und grundsätzlich weder durch Wut, Trauer oder Bildungsferne entschuldbar und Beschimpfungen, z.B. als „Kinderschänder“ völlig daneben.
Ungefähr das letzte Drittel des Buches gefiel mir wesentlich besser, wobei ich noch nicht mal vermag zu sagen, ob ich mich einfach an die Fäkalsprache und die Beleidigungen gewöhnt habe oder ob sie danch weniger wurden.
Die Beschreibung der einzelnen Sinneshaltungen während des Sterbeprozesses ( Leugnen, Kämfen, Verhandeln ….bis Akzeptieren) und des Abschiedsnehmens an sich, fand ich gelungen und diese Aspekte bleiben für mich das Interessanteste an diesem Buch. Für mich waren sie nicht neu, aber mir gefällt, dass sie in einem Unterhaltungsroman thematisiert wurden und so vielleicht einen Einstieg in dieses schwierige Thema sein könnten.

Die vielen guten Rezensionen zu diesem Buch hatten mich neugierig gemacht; allerdings konnte mich das Buch leider nicht wirklich packen.