Rezension

Sehr, sehr bewegend ohne ins kitschige zu verfallen

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
von Anna McPartlin

Bewertet mit 5 Sternen

Die 40jährige Rabbit Hayes hat den Kampf gegen den Brustkrebs verloren. Sie hat nun nur noch 9 Tage zu leben und begibt sich in ein Hospiz. Sie muß sich von ihrer Familie, ihren Freunden und vor allem von ihrer 12jährigen Tochter verabschieden, die noch nicht weiß, daß ihre Mutter stirbt. Rabbit steht vor der großen Frage, wie sie es ihr beibringt und wo ihre Tochter nun leben soll.

Es ist sehr schwer, dieses Buch in Worten zu beschreiben. Es ist ein sehr bewegendes Buch, das den Leser vom ersten Wort an gefangen nimmt. Man begegnet Rabbit und leidet sofort mit ihr. Und innerlich hofft man bis zum Schluß, daß sie alles nur geträumt hätte. Beachtlich finde ich den sehr einfühlsamen, jedoch nie auf die Tränendrüse drückenden Schreibstil der Autorin. Sie hat den Balanceakt zwischen einem berührenden und doch leicht zu lesenden Roman perfekt geschafft. Die Art, wie sie mit der Thematik umgeht, ist nicht so, daß man schon beim Lesen verzweifelt und in ein schwarzes Loch fällt. Nein, durch die Art, wie Rabbit hier beschrieben wird, kann man das Buch sehr gut lesen. Es wird an keiner Stelle kitschig. Aber auch die Familie wird sehr authentisch beschrieben. Die Geschwister, die der Tatsache ins Auge sehen, die Mutter, die sich aufreibt und der Vater, der nicht verstehen will, daß seine Tochter nun stirbt und mit allen Mitteln um sie kämpft. Man kann sich in jeden einzelnen Charakter hineinversetzen.

Ich war von diesem Buch sehr, sehr begeistert und kann es jedem nur wärmstens empfehlen.