Rezension

Sehr traurig und emotional

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
von Anna McPartlin

2009 wurde bei Rabbit Brustkrebs festgestellt. In einem Blog, den sie für eine Zeitung schreibt schildert sie ihre Erlebnisse. Ihr musste, damit sie eine Chance hat vom Krebs geheilt zu werden eine Brust abgenommen werden. Sie ist darüber zwar sehr traurig, doch freute sich umso mehr, als festgestellt wird, dass sie den Krebs besiegt hat.
Ein Jahr später der große Schock. Der Krebs ist wieder da und er hat in verschiedene Körperorgane gestreut. Doch Rabbit gibt nicht auf. Sie wird überleben, allein schon für ihre Tochter muss sie da sein, denn sie hat ja nur sie. Sie muss es schaffen.
Rabbit hat eine zwölfjährige Tochter, die ihr Ein und Alles ist. Als sie von ihr bewusstlos und mit einem gebrochenen Bein in ihrem Haus gefunden wird, ergab die anschließende Untersuchung, dass der Krebs auch in den Knochen ist. Ihr behandelnder Arzt gibt ihr nicht mehr viel Zeit und reserviert ihr einen Platz in einem Hospiz, in das Molly, ihre Mutter sie fährt. Sie glaubt, dass sie sich hier nur kurz erholt, denn sie wird nicht sterben. Juliet, Rabbits Tochter denkt, dass sie auf einer Kur ist, denn der Kleinen zu sagen, dass ihre Mutter sterben wird, ist einfach zu viel.

Rabbits Eltern, die schon Mitte siebzig sind wollen sie nicht aufgeben. Sie recherchieren im Internet nach Studien und nach anderen Behandlungsmethoden, sogar ein Wunderheiler wird aufgesucht, an dem sie ihre Hoffnungen klammern. Egal wie teuer alles ist, denn dann verkaufen sie eben ihr Haus.

Grace, Rabbits Schwester hat in der Zeit Juliet aufgenommen.
Davey lebt in Amerika und ist Mitglied einer Band. Er wird von seiner Mutter benachrichtig und kommt nach Hause.

Zum Schreibstil:

Alle Charaktere, die in dem Buch eine Rolle spielen kommen zu Wort. Das heißt, dass die Autorin die Kapitel so eingeteilt hat, dass man die Vergangenheit der Protagonisten erfährt, als auch die Zukunft.
Es ist sehr leicht und schnell zu lesen, da viele Monologe vorkommen. Da sich alles um Rabbit dreht, treffen sich die Familienmitglieder in diesem Raum im Hospiz sehr häufig und es wird unter anderem über die Vergangenheit gesprochen, um Rabbit an die schönen Dinge, die sie erlebt hat zu erinnern, um ihr die Angst vorm Sterben zu nehmen.

Wenn ein neuer Abschnitt mit der jeweiligen Überschrift des Charakters erscheint, wird meistens ein Ereignis in der Vergangenheit erzählt und dann kommt die Autorin übergangsweise wieder in die Gegenwart zurück. Das war manchmal etwas verwirrend.

Die Charaktere:

Rabbit ist die Jüngste der drei Geschwister und kam im Auto ohne ärztliche Hilfe zur Welt. Sie wurde später ein Mitglied in der Band ihres Bruders, hat aber nicht gesungen, sondern sich um andere Dinge gekümmert.
Es gibt einen Charakter, der nur in der Vergangenheit erwähnt wird, aber nicht in der Zukunft. Rabbits Liebe ihres Lebens: Johnny
Marjorie ist Rabbits beste Freundin, Grace ihre große Schwester, Davey ihr Bruder.
Juliet, ihre Tochter musste schon früh erwachsen werden. Sie kümmert sich um ihre Mutter so, wie eine Mutter um ihr Kind. Sie kann kochen, nähen, putzt das Haus und ist sehr selbstständig. Rabbit ist sehr stolz auf sie.
Molly und Jack, Rabbits Eltern wollen es nicht wahrhaben, dass ihre Tochter vor ihnen sterben soll. Molly glaubt an Gott, an den Himmel und schimpft in der Kirche mit dem Herrn, wie er so etwas machen kann. Sie ist völlig verzweifelt. Jack und Molly sind füreinander bestimmt gewesen und haben eine tolle vorbildliche Familie gegründet und stehen füreinander ein.
Da gibt es aber auch die Ärzte und Schwester, die im Hospiz arbeiten und ihre eigene Last mit sich herumtragen.

Die meiste Zeit befinden sich die Charaktere bei Rabbit im Hospiz und warten auf ihren Tod.
Zwischendrin stellt sich die Frage, wo ihre Tochter jetzt leben soll.

Meine Meinung:

Das Buch ist sehr traurig, allein schon weil der Hauptcharakter mit 42 Jahren im Sterben liegt.
Die ganze Geschichte drum herum macht die ganze Sache noch tragischer, denn man erfährt eine Menge von Rabbit. Sie war ein Engel und jetzt muss sie so qualvoll sterben. Das hat sie und ihre Familie nicht verdient. Es hat niemand verdient.

Mich hat auch die Geschichte um Johnny sehr traurig gemacht. Im ersten Moment fand ich die Entwicklung zwischen Rabbit und Johnny toll. Es war witzig erzählt, aber dabei doch so traurig.

Die Hayes sind einfach eine tolle Familie, der so ein schlimmer Schicksalsschlag passiert. Es ist ein sehr trauriges Buch, sehr bewegend und macht nachdenklich.

Das Ende fand ich sehr emotional, obwohl es so kurz war.
Alles in allem ein tolles Buch und ich kann es sehr empfehlen.
 

Kommentare

Nessi kommentierte am 13. August 2015 um 13:55

So gefühlvoll!