Rezension

Rabbits letzte Tage

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
von Anna McPartlin

Bewertet mit 4 Sternen

Mia "Rabbit" Hayes ist 40 Jahre alt, ein sehr fröhliche Frau, Mutter einer wundervollen Tochter und Rabbit Hayes ist todkrank. Rabbit wird sterben, es gibt keine Hoffnung mehr für sie. Sie kann sich auch nicht mehr um ihre Tochter Juliet kümmern, sodass sie sich entschließt, in ein Hospiz zu gehen. Doch wie wird das Leben der anderen sein, wenn sie nicht mehr ist? Die Wahrheit ist, dass Rabbit schon immer der Mittelpunkt ihrer Familie gewesen ist. Sie war ein fröhliches kleines Mädchen, dass alle Herzen im Sturm eroberte und bei ihr liefen von jeher alle Fäden zusammen.

 

Derzeit ist die Verzweiflung von allen zum Greifen nahe. Wie sollen ihre Eltern mit dem Schmerz leben, eines ihrer Kinder sterben zu sehen? Juliet, ihre kostbare kleine Tochter wird allein zurückbleiben, denn sie ist das Ergebnis eines Flirts, der Kindsvater weiß noch nicht einmal, dass es sie gibt. Wem soll sie ihr tapferes kleinen Mädchen, dass sich so lange, wie es möglich war, um seine kranke Mutter gekümmert hat, anvertrauen und wie lange kann sie, jetzt, wo sie im Hospiz ist, ihrer Kleinen verheimlichen, dass sie sterben wird?

 

Wer außer Rabbit kann ihre chaotische Schwester Grace zur Raison bringen und wird ihr Bruder Davey, der sogar auf einem anderen Kontinent lebt, den Kontakt zur Familie womöglich endgültig abbrechen? Rabbit ist das Verbindungsglied so vieler loser Enden - was wird nur aus allen werden? Und was ist mit Rabbit selbst? Sie, die das Leben und ihre Familie über alles liebt - wird es ihr möglich sein, in Frieden zu gehen? Derweil versucht sich die Familie im Klaren darüber zu werden, was mit Juliet geschehen soll - ein jeder würde sich gerne um das Kind kümmern,  doch wer ist der richtige, um dieses sensible Kind aufzuziehen? Rabbit muss eine Entscheidung treffen, doch die Zeit drängt - und dennoch gibt es noch so viele schöne Erinnerungen, die sie noch einmal durchleben möchte, zusammen mit den Menschen, die ihr die liebsten sind ...

 

 

Rabbits letzte Tage! Der Plot wurde sehr einfühlsam erarbeitet. Hier wird das schwierige Thema Sterben und Abschiednehmen veranschaulicht, was hier besonders tragisch ist, da es sich um eine junge Mutter handelt, die noch mitten im Leben steht, allein für ihr Kind sorgt und ihre chaotische Familie zusammenhält. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders beeindruckt hat mich hier die Figur des Davey, der so etwas wie ein Außenseiter in seiner Familie ist, denn er hat sich nicht in der Nähe niedergelassen und brav eine Familie gegründet, wie es Schwester Grace getan hat, sondern hat sein Glück in der großen Welt (Amerika) gesucht und geht seinem Traum von der Musik nach. Trotz dieser Freiheit, die er in seinem Leben hat, ist er noch immer verwachsen in seiner Familie, hier besonders in Form seiner Schwester Rabbit, zu der er eine innige Verbundenheit hat, denn sie ist ihm die ähnlichste und versteht, warum er sich für ein solch unstetes Leben entschieden hat. Den Schreibstil empfand ich als sehr still und zu Herzen gehend erarbeitet, auch wenn bei mir, ich muss es zugeben, keine Tränen flossen. Da fehlte dann doch noch eine Kleinigkeit dazu. Abschließend kann ich jedoch sagen, dass es sich hier um ein wundervolles Buch zum Thema Abschiednehmen und Sterben handelt, dass mir schöne Lesestunden bereitet hat und mich auch sehr nachdenklich zurückließ.