Rezension

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Überaus spannend und überraschend

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich bisher nicht viele Fitzeks gelesen habe, weil ich deutschen Autoren immer ein wenig skeptisch gegenüber trete. Weshalb ist mir nicht ganz klar, aber es mag mit meiner tiefen Liebe zu den USA und dem Vereinigten Königreich zusammen hängen. Sei es drum.

"Passagier 23" war das Geburtstagsgeschenk an meine Mutter letztes Jahr, das ich ihr von der FBM mitgebracht habe. Sie hat es gleich in wenigen Tagen verschlungen, danach ging es erst einmal an meine Schwester und schlussendlich dann auch zu mir. Zum Glück.

Ich persönlich war noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff und ehrlich gesagt zieht mich auch nicht viel auf eines. Dennoch kann ich die Faszination für diese Art zu Reisen oder den Urlaub zu verbringen sehr gut verstehen und seitdem ich die letzten Seiten des Buches gelesen habe glaube ich fast, dass ich vielleicht doch irgendwann einmal eine Kreuzfahrt machen werde. 

Der Hauptcharakter Markus Schwartz war mir von Anfang an sympathisch. Man hat vielleicht ein bisschen Mitleid mit ihm und verfolgt seine Geschichte und seine Handlungen dennoch mit so viel Ehrfurcht, die man für einen verdeckten Ermittler und Polizisten sowieso haben sollte. Wir erfahren relativ viel von ihm. Er hatte Frau und Kind, die durch einen vermeintlichen Suizid auf einem Kreuzer um kamen, dass er zu allem bereit ist, um Kriminelle dingfest zu machen - beispielsweise lässt er sich HIV injizieren, zieht sich einen Zahn oder lässt sich eine Rose tätowieren. Er kommt uns ein bisschen unheimlich vor, aber dennoch wie ein fürsorglicher Beschützer an unserer Seite steht. Überhaupt täuscht man sich in diesem Roman so gut wie in jeder Person. Es gibt zahlreiche Wendungen, die überraschen und alle vorherigen Vermutungen in den Wind schlagen. 

Bis zum Schluss habe ich eine Person in Verdacht gehabt, die sich später als - fast komplett - unschuldig erwies. Überhaupt kommt das Ende so überraschend, wie auch plötzlich. Und zum Schluss ist der Anfang des ganzen Romans doch fast so etwas wie eine perfekte Irreführung, die sich dennoch durch die uns vermeintlich bescheuert erscheinenden Vermutungen und Theorien einer alten Frau für fast wahr erweisen.

Definitiv ein Buch für Leute, die gerne rätseln und versuchen den perfekten Detektiv zu mimen.