Rezension

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Das kann er besser

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 2.5 Sternen

Martin Schwartz hat seine Familie verloren. Frau und Sohn begingen Selbstmord auf einem Kreuzfahrtschiff. Seitdem lebt er das Risiko. Als ihn der Anruf einer skurrilen alten Dame erreicht, befindet er sich plötzlich wieder auf einem Schiff - der "Sultan of the Sea". Angeblich habe die Dame Hinweise für den Tod seiner Familie.... und schlimmer noch. Plötzlich taucht ein verschollen geglaubter Passagier wieder auf.

Nach Noah widmet sich Fitzek wieder dem Psychothriller. Dass er das unglaublich gut kann, wissen wir. Ich für meinen Teil bin großer Fan und habe wochenlang auf das Buch gewartet. Doch ehrlich gesagt, kann ich den Jubel vieler anderer Rezis nicht teilen. Ich fand es langatmig und völlig überzogen. Hätte es ein anderer Autor geschrieben, hätte ich es wohl abgebrochen. Denn ich habe mich bis Seite 140 in Etwa durchquälen müssen. 

Lose Fäden einzelner Handlungen machen den Beginn des Romans aus. Alle Figuren werden mehr oder weniger gut eingeführt. Alles ist irgendwie rätselhaft und undurchsichtig; ergibt einfach keinen rechten Sinn. Normalerweise finde ich so etwas super. Hier hat es mich genervt. Die Charaktere bleiben blass, erfüllen das ein oder andere Klischee und ich wollte mich so gar nicht in die Geschichte einfinden. Einzig die Passagen über Naomi weckten in mir so etwas wie Spannung.

Dann kam es zum Glück zu einer Wendung im Buch, es wurde spannend und (endlich!!!) auch gewohnt rasant. Dann die Auflösung. WOW! Sehr genial gemacht. Darauf wäre ich nur im Ansatz gekommen. Ich war wieder begeistert - da war wieder der bekannte Fitzek. Jetzt noch habe ich bei diesem Ende eine Gänsehaut. .... Moment.... Ende? Da kommen ja noch über 100 Seiten? Tja, sehr schade. Hätte er hier mal aufgehört. Denn dann wird es nur noch überzogen und unglaubwürde. Und das "echte" Ende setzt dieser ganzen Unglaubwürdigkeit echt noch die Krone auf. Ich war enttäuscht. Sehr!

Das Nachwort war wie immer sehr toll. Ich habe mich amüsiert.... Doch dann... Noch ein Ende. Ernsthaft? Achja, diesen Punkt hatten wir noch nicht abgehandelt. Nahezu ebenso schlimm wie Ende Nummer 2. Wieder enttäuscht.

Das Rätsel im Übrigen hat mir wieder Spaß gemacht und ich freue mich immer sehr, dass Herr Fitzek so etwas einbaut. Danke! 

Fazit: Leider, leider war dieses Buch für mich nur bedingt spannend. Farblose, nervige Figuren, viele unnötige Längen. Dafür eine spitzenmäßige Auflösung, die leider in einem unglaubwürdigen und überzogenen Finale endet. Ich bin enttäuscht und hoffe, das nächste Buch haut mich wieder vom Hocker.

Kommentare

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Carlali kommentierte am 02. Januar 2015 um 08:41

Das geht mir als "Fitzek-Fan-der-ersten-Stunde" genauso, ich kann Dir also nur voll und ganz zustimmen. Ich fand es nicht sonderlich spannend und die Figuren gingen mir (anders als bei seinen vorherigen Büchern) nicht sehr nah. Auch die gewohnte Spannung hab ich hier größtenteils vermisst. Vor allem weil ich mich das ganze Buch über gefragt hab wo denn der Doktor vom Anfang hin ist ;-) Für mich der schwächste Fitzek bisher. Schade.

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silencia kommentierte am 05. Januar 2015 um 19:35

Schön, dass es auch andere so sehen. Den Dok vom Anfang hatte ich übrigens komplett verdrängt. ;)