Neuvorstellungen

20 Holocaust-Romane, Bild von xochicalco - istockphoto

20 Holocaust-Romane

Vor 71 Jahren befreite die Rote Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Heute, am 27. Januar, erinnern wir uns an das Leiden im Holocaust - es ist der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus".

Das erste Buch eines Auschwitz-Überlebenden kam 1947 auf den Markt. Der Italiener Primo Levi wurde 11 Monate lang im Konzentrationslager Auschwitz gefangen gehalten bis er am 27. Januar befreit werden konnte. Zwei Jahre lang arbeitete er an dem Roman "Ist das ein Mensch?". Sein Ziel: Über die traumatisierenden Erfahrungen schreiben, die Gräueltaten der Nazis in Worte fassen, sein Leiden verstehen.

Im selben Jahr erschien in den Niederlanden das Tagebuch der Anne Frank. Während es sich gemeinsam mit seinen Eltern und der Schwester Margot in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckt hielt, führte das jüdische Mädchen etwa zwei Jahre lang ein Tagebuch. Als einziges Familienmitglied überlebte Annes Vater den Holocaust und veröffentlichte den Text seiner Tochter. Bis heute wird es als historisches Dokument aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs angesehen. 

Es folgten weitere Bücher. Überlebende verarbeiteten den Holocaust auf vielfältige Weise. Nur selten protokollierten Erfahrungsberichte lediglich das Erlebte. Zu den Fakten mischte sich Fiktion, es wurde literarisch experimentiert, es entstanden Romane und Gedichte.

Der Zweite Weltkrieg wurde zu einem bedeutendes Thema in der Literatur, auch wenn die Autoren nun einer anderen Generation angehören. Sie haben die Zeit nicht miterlebt, können nicht auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen. Stattdessen schreiben sie über einen Teil der deutschen Geschichte und nutzen die Erinnerungen anderer.

Wir stellen euch heute 20 Romane vor, die sich mit dem Holocaust beschäftigen. Welche Bücher würdet ihr zum Thema empfehlen?     

Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten

Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten - Daniel Friedman

Buck Schatz sitzt am liebsten auf dem Sofa, raucht eine Stange Lucky Strike am Tag und schaut Fox News. "Leidenschaft macht so viel Mühe", ist sein Credo. Das Einzige, wovor er noch Angst hat, ist das Seniorenheim. Bis ihm sein ehemaliger Kriegskamerad Jim auf dem Sterbebett beichtet, ihr Peiniger, der Lageraufseher Heinrich Ziegler, habe doch überlebt und sei in einem Benz voller Nazigold geflüchtet. Obwohl Buck den Polizeidienst schon vor Jahren an den Nagel gehängt hat, macht er sich auf, um die alte Rechnung endlich zu begleichen.

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Honigtot

Honigtot - Hanni Münzer

Wie weit geht eine Mutter, um ihre Kinder zu retten?
Wie weit geht eine Tochter, um ihren Vater zu rächen?
Wie kann eine tiefe, alles verzehrende Liebe die Generationen überdauern und alte Wunden heilen?
Als sich die junge Felicity auf die Suche nach ihrer Mutter macht, stößt sie dabei auf ein quälendes Geheimnis ihrer Familiengeschichte. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit und zum dramatischen Schicksal ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah. Ein Netz aus Liebe, Schuld und Sühne umfing beide Frauen und warf über Generationen einen Schatten auf Felicitys eigenes Leben.

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Tiefe Wunden

Tiefe Wunden - Nele Neuhaus

'Der 92-jährige Holocaust- Überlebende David Josua Goldberg wird in seinem Haus im Taunus mit einem Genickschuss getötet. Bei der Obduktion macht der Arzt eine seltsame Entdeckung: Goldbergs Arm trägt die Reste einer Blutgruppentätowierung, wie sie bei Angehörigen der SS üblich war. Dann geschehen zwei weitere Morde, die Hinrichtungen gleichen. Welches Geheimnis verband die Opfer miteinander? Die Ermittlungen führen Hauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff weit in die Vergangenheit: nach Ostpreußen im Januar 1945...

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28 Tage lang

28 Tage lang - David Safier

1943. Mira bringt sich und ihre kleine Schwester Hannah durch den harten Warschauer Ghetto-Alltag, indem sie unter Einsatz ihres Lebens Essen schmuggelt. Doch jetzt soll die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden. Mira schließt sich dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet. Viel länger. Ganze 28 TAGE lang. 28 TAGE, in denen Mira sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört: Amos, der noch möglichst viele Nazis mit in den Tod nehmen will, oder Daniel, der sich um die Waisen in den Bunkern kümmert. 28 TAGE, in denen sie sich immer wieder der Frage stellen muss: Was für ein Mensch willst du sein?

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Interessengebiet

Golo Thomsen - SS-Offizier mit den besten Verbindungen nach Berlin - arbeitet im "Interessengebiet Auschwitz", dem größten Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Vor dem Hintergrund des unromantischsten Ortes des 20. Jahrhunderts verliert Thomsen sein Herz an Hannah Doll, die Frau des Lagerkommandanten, und unterwirft sich seiner dreisten Obsession, auch wenn er die Folgen seines Strebens nicht absehen kann. "Interessengebiet" ist mehr als die Geschichte über eine unmögliche Liebe. Der Roman fragt: Was treibt den Menschen zu unmenschlichen Taten an? Und können wir uns noch in die Augen blicken, nachdem wir gesehen haben, wer wir wirklich sind?

Das Lachen und der Tod

Der Held und Ich-Erzähler dieses Romans, Ernst Hofman aus Amsterdam, ist von Beruf Komiker. Er lebt für den Applaus und von dem Gelächter seiner Zuhörer. Da seine verstorbene Mutter Jüdin war und er mit politischen Witzen auffällig geworden ist, wird er 1944 in einem Viehwaggon mit anderen Verfolgten in ein Konzentrationslager gebracht. Doch Ernst Hofman kann nicht anders, er bleibt selbst im Lager Komiker und erzählt, mit Billigung des Barackenältesten, abends den Mitgefangenen Witze, um sie vor der endgültigen Verzweiflung zu bewahren und von dem Grauen abzulenken.
Als der deutsche Lagerkommandant das erfährt, will er Hofman dazu bringen, abends vor den SS-Leuten als Kabarettist aufzutreten. Erst weigert sich der Komiker, doch dann verspricht ihm der Lagerkommandant, die Frau, in die sich Hofman auf dem Transport verliebt hat, am Leben zu lassen. Es ist ein diabolischer Vorschlag, der den Häftling an die Grenzen seines Gewissens und seines Überlebenswillens führt.

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Charlotte

Das ist mein ganzes Leben" - mit diesen Worten übergibt Charlotte 1942 einem Vertrauten einen Koffer voller Bilder. Sie sind im französischen Exil entstanden und erzählen, wie sie als kleines Mädchen, damals im Berlin der 1920er, nach dem Tod der Mutter das Alleinsein lernt, während sich ihr Vater, ein angesehener Arzt, in die Arbeit stürzt. Dann die Jahre, in denen das kulturelle Leben wieder Einzug hält bei den Salomons. Die Stiefmutter ist eine berühmte Sängerin; man ist bekannt mit Albert Einstein, Erich Mendelsohn, Albert Schweitzer. Charlotte beginnt zu malen, und es entstehen Bilder, in denen dieses einzelgängerische, verträumte Mädchen sein Innerstes nach außen kehrt, Bilder, die von großer Begabung zeugen. Doch dann ergreift 1933 der Hass die Macht, es folgen Flucht, Exil, aber auch Leidenschaft und Heirat. Nur ihre Bilder überleben - Zeugnis ihrer anrührenden Geschichte, die David Foenkinos nahe an der historischen Realität entlang erzählt.

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Fieber am Morgen

"Wie viele haben geantwortet?" "Beinah zwanzig." "Willst du jeder von ihnen zurückschreiben?" "Sie ist die Richtige", antwortete Miklós. "Und woher weißt du das?" "Ich weiß es einfach."
Im Juli 1945 wird Miklós, ein junger Ungar, nach Schweden gebracht. Er hat das KZ Bergen-Belsen überlebt, besteht nur noch aus Haut und Knochen, Zähne hat er auch keine mehr. Sein Arzt gibt ihm sechs Monate. Doch er hat andere Pläne. 117 junge Frauen aus Miklós' Heimatstadt haben wie er die Vernichtungslager überlebt und es nach Schweden in Erholungsheime geschafft. Jeder einzelnen von ihnen schreibt er einen Brief. Eine dieser Frauen wird er heiraten, das hat er sich fest vorgenommen. Hunderte Kilometer entfernt liest Lili seinen Brief und beschließt, ihm zu antworten. Brief um Brief verlieben sich die beiden ineinander. Im Dezember 1945 treffen sich Miklós und Lili zum ersten Mal. Sie haben nur drei Tage. Und lieben sich vom ersten Augenblick. Nun müssen sie nur noch einen Weg finden, wie sie heiraten können. Und Miklós darf nicht sterben.
 

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Der Täter

Der Täter - John Katzenbach

Miami 1995. Als seine Nachbarin Sophie Millstein erdrosselt aufgefunden wird, ist Detective Simon Winter klar, dass ihre Angst berechtigt war: Tags zuvor hatte die Holocaustüberlebende ihm verzweifelt berichtet, ihr sei der Schattenmann begegnet - jener Nazi-Scherge, der damals untergetauchte Juden ans Messer lieferte. Ist er zurückgekehrt, um die letzten Zeugen seiner Taten zu beseitigen?

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Der gelbe Vogel

Der gelbe Vogel - Myron Levoy

Kann Alan Zugang zu dem tief verstörten jüdischen Mädchen Naomi, das vor den Deutschen fliehen musste, finden?

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Die Bücherdiebin

Deutschland 1939: Die Geschichte der 9-jährigen Liesel, deren Eltern deportiert wurden. Sie stiehlt Bücher und versucht mit ihren Pflegeeltern und einem im Keller versteckten jüdischen Boxer zu überleben, während die ersten Bomben fallen.

Selbst der Tod hat ein Herz ...

Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf - für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an - in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet.

Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns ...

"Die Bücherdiebin" erzählt von kleinen Freuden, großen Tragödien und der gewaltigen Macht der Worte. Eine der dunkelsten und doch charmantesten Stimmen und eine der nachhaltigsten Geschichten, die in jüngster Zeit zu vernehmen waren.

Alles ist erleuchtet

Alles ist erleuchtet - Jonathan Safran Foer

Man lacht und weint und ist hingerissen vom Talent eines jungen Autors. Er erzählt die phantastische Geschichte eines jüdischen Schtetls, das Schicksal seiner Familie während des Holocaust und die Abenteuer eines jungen Amerikaners, der aufgebrochen ist, um die Vergangenheit zu suchen.

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Solange am Himmel Sterne stehen

Eine Liebe so unvergänglich wie die Sterne am Himmel
Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose weiß, dass es bald zu spät sein wird, denn sie hat Alzheimer. Bald wird niemand mehr an das junge Paar denken, das sich einst die Liebe versprach 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe.

Der Nazi & der Friseur

Der Nazi & der Friseur - Edgar Hilsenrath

Edgar Hilsenraths Weltbestseller in Neuausgabe

Adressat unbekannt

Adressat unbekannt - Kathrine Kressmann Taylor

Der Deutsche Martin Schulse und der amerikanische Jude Max Eisenstein betreiben in den USA eine gut gehende Kunstgalerie. 1932 entscheidet sich Schulse, mit seiner Familie nach Deutschland zurückzukehren. Eisenstein betreibt die gemeinsame Galerie in San Francisco weiter. Die beiden Männer bleiben in Kontakt und tauschen sich in ihren Briefen über Berufliches und Privates aus. Zunächst scheint die Freundschaft nicht unter der räumlichen Trennung zu leiden. Doch Schulse, der die politischen Entwicklungen in Deutschland anfangs noch kritisch betrachtete, entwickelt sich nach und nach zum bekennenden Nationalsozialisten.

Adressat unbekannt, 1938 erstmals veröffentlicht, ist ein Buch von beklemmender Aktualität. Gestaltet als Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtübernahme, schildert dieses Meisterwerk die dramatische Entwicklung einer Freundschaft und die Geschichte einer bitterbösen Rache. "Ich habe nie auf weniger Seiten ein größeres Drama gelesen. Diese Geschichte ist meisterhaft, sie ist mit unübertrefflicher Spannung gebaut, in irritierender Kürze, kein Wort zuviel, keines fehlt ... Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben", resümiert Elke Heidenreich in ihrem Nachwort.

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Die Mittagsfrau

Die Mittagsfrau - Julia Franck

Eine idyllische Kindheit in der Lausitz am Vorabend des ersten Weltkriegs, das Berlin der goldenen Zwanziger, die große Liebe: So könnte das Glück klingen, denkt Helene. Aber steht ihr die Welt wirklich offen? Helene glaubt unerschütterlich daran, folgt ihren Träumen und lebt ihre Gefühle - auch gegen die Konventionen einer zunehmend unerbittlichen Zeit. Dann folgt der zweite große Krieg, Hoffnungen, Einsamkeit - und die Erkenntnis, dass alles verloren gehen kann. Julia Franck erzählt in ihrem großen neuen Roman ein Leben, das in die Mühlen eines furchtbaren Jahrhunderts gerät, und die Geschichte einer faszinierenden Frau.

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Nackt unter Wölfen

Nackt unter Wölfen - Bruno Apitz

Ein Welterfolg in neuem Licht

Diese Geschichte hat Generationen bewegt: Im Frühjahr 1945 wird ein dreijähriger Junge in das KZ Buchenwald eingeschleust. Wenn die SS ihn findet, ist ihm der Tod ebenso gewiss wie seinen Beschützern. Gegen alle Vernunft verstecken zwei Häftlinge das Kind, obwohl sie damit die Vorbereitungen des illegalen Lagerkomitees für einen Aufstand gefährden. Das Überleben des Jungen wird zum Sinnbild für den Überlebenswillen der Häftlinge. Der Roman entstand frei nach Motiven einer wahren Begebenheit. Man rezipierte ihn jedoch als Tatsachenbericht, und die Geschichte der Rettung des Kindes wurde in der DDR zum Symbol des antifaschistischen Widerstandskampfes. Was bisher nicht bekannt war: Apitz hatte die Rolle der Kommunisten ursprünglich viel konfliktreicher angelegt.

"In 'Nackt unter Wölfen' triumphiert die einfache Menschlichkeit." Marcel Reich-Ranicki

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Maus

Maus - Art Spiegelman

"Maus" änderte über Nacht die Geschichte des Comic Strips - aus Kult wurde Kunst. Berichtet wird die authentische Lebensgeschichte des polnischen Juden Wladek Spiegelmann. In Queens, New York, schildert er seinem Sohn die Stationen seines Lebens: Polen und Auschwitz, Stockholm und New York, er erzählt von der Rettung und vom Fluch des Überlebens. Art Spiegelmann hat diese Geschichte aufgezeichnet, indem er das Unaussprechliche Tieren in den Mund legt. Die Juden sind Mäuse, die Deutschen Katzen.

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Der Junge im gestreiften Pyjama

Der Junge im gestreiften Pyjama - John Boyne

Die Geschichte von "Der Junge im gestreiften Pyjama" ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch - so glauben wir - ist es besser, wenn man vorher nicht weiß, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit einem neunjährigen Jungen namens Bruno. (Und doch ist es kein Buch für Neunjährige.) Früher oder später kommt er mit Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt.

Der Vorleser

Auf dem Nachhauseweg gerät der fünfzehnjährige Michael Berg in eine heikle Situation. Eine Frau, Mitte dreißig, kümmert sich um ihn. Später kommt der Junge mit einem Blumenstrauß, um sich zu bedanken. Und er kommt wieder. Hanna ist die erste Frau, die er begehrt. Eine heimliche Liebe beginnt. Doch es ist etwas Düsteres, Reizbares um Hanna. Seine Fragen, wer sie war und ist, weist sie schroff zurück. Eines Tages ist sie verschwunden. Aus Michaels Leben, nicht aus seinem Gedächtnis. Als Jurastudent sieht er Hanna im Gerichtssaal wieder. Der junge Mann erleidet einen Schock. Er hat eine Verbrecherin geliebt. Vieles an Hannas Verhalten im Prozess ergibt keinen Reim. Bis es ihm wie Schuppen von den Augen fällt: Sie hat nicht nur eine grauenhafte Tat zu verantworten, sie hat auch ihr verzweifelt gehütetes Geheimnis. Die Vergangenheit bricht auf – die seiner Liebe und die deutsche Vergangenheit. Michael muss erleben, dass er von beiden Vergangenheiten nicht loskommt. Eine Frauengestalt, mit der man auch als Leser nicht einfach fertig wird. Und das Dilemma einer Generation.

Kommentare

Seiten

marsupij kommentierte am 28. Januar 2016 um 17:08

Ruth Klüger, auch sehr beeindruckend. Ich habe eine zeitlang sehr viel zu dem Thema gelesen. Von Aaron Appelfeld habe ich noch nichts gelesen.

Weltenträumerin kommentierte am 28. Januar 2016 um 14:53

Gelesen habe ich davon bisher leider nur "Die Bücherdiebin" (und natürlich "Das Tagebuch der Anne Frank"), allerdings habe ich zu "Der Junge im gestreiften Pyjama" und "Nackt unter Wölfen" den Film gesehen - dachte nicht, dass ich es tatsächlich mal sagen würde, dass ich ein Film anstelle des Buches gesehen habe, normalerweise ist es fast ausnahmelos umgekehrt. :x 

Ein Theme, das niemals vergessen werden darf, damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt. Und dass diese Gefahr besteht, zeigt uns die Welt immer wieder, Stichwort brennende Flüchtlingsheime. 

Lindenblomster kommentierte am 28. Januar 2016 um 18:10

Gute Zusammenstellung. Es ist doch interessant, welch verschiedene Genre es zu diesem Thema gibt. Da ist für jede Altersgruppe was dabei. Einige der vorgestellten Bücher kenne ich. Ich empfehle noch "Der Fall Glasenapp" von Stefan Heym. 

lesesafari kommentierte am 28. Januar 2016 um 18:40

Da fallen mir noch Uri Orlevs- Die Insel in der Vogelstraße (den Film fand ich aber viel besser), Gudrun Pausewangs- Reise im August, Elfriede Brünings- Damit du weiterlebst (obwohl es da eher um Linkspolitische geht, aber es ist sooo packend und erschütternd, und es bezieht sich auf einen wahren Fall) und Primo Levis- Ist das ein Mensch? (mit autobiographischen Einflüssen, von Deportation, Alltagsleben im KZ und Befreiung) ein.

Sommerzauber02 kommentierte am 29. Januar 2016 um 07:47

Der Junge im gestreiften Pyjama habe ich gelesne und es hat mir sehr gut gefallen. Der Sprach- und Schreibstil fand ich hervorragend.

Honigtod steht noch auf meiner Wunschliste. Die Mittagsfrau und 28 Tage lang subbt bei mir noch.

Ich lese gerne Bücher über diese Thematik.

heike_e kommentierte am 29. Januar 2016 um 18:20

Das siebte Kreuz von Anna Seghers hat mich sehr beeindruckt, als ich es als Jugendliche gelesen habe (ist schon ein paar Jahre her) außerdem habe ich noch das Mädchenorchester von Ausschwitz gelesen.

kommentierte am 30. Januar 2016 um 12:31

Vielleicht kein direktes Holocaust-Buch, aber ich finde, dass Anna Seghers "Das siebte Kreuz" hier irgendwie fehlt. Verfolgung und Schrecken des Nazi-Terrors werden in diesem Roman so deutlich dargestellt und dass es anfangs vor allem die politischen Gegner waren, die in KZs gesperrt wurden.

Schaefche kommentierte am 30. Januar 2016 um 13:49

Eine gelungene und vielseitige Zusammenstellung! Ich muss zugeben, dass ich z.B. an "Tiefe Wunden" gar nicht gedacht hätte, dabei habe ich es gelesen und finde es echt super. Bei Camilla Läckberg geht es auch in "Engel aus Eis" um das Thema.

Das ist Thema ist nach wie vor aktuell und wichtig, deshalb ist es gut, dass nicht aufgehört wird, darüber zu schreiben.

Janine2610 kommentierte am 30. Januar 2016 um 17:05

Hier würde auch noch Jodi Picoults neuester Roman "Bis ans Ende der Geschichte" gut reinpassen.

Margit Bußmann kommentierte am 31. Januar 2016 um 13:39

Die Bücherdiebin, ein Buch, daß man einfach gelesen haben muss. Auch der Junge in dem gestteiften Pyjama hat mich sehr bewegt. Aber Die Stadt der Diebe (nicht auf dieser Liste) ist auch einfach sehr gur.

Michelly kommentierte am 01. Februar 2016 um 08:21

Wie (teilweise) weiter vorne schon geschrieben fallen mir noch folgende Bücher ein:

Schindlers Liste

Ich, Oskar Schindler

Der Junge auf der Holzkiste

Amon - Mein Großvater hätte mich erschossen

Transportnummer VIII/1387 hat überlebt

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